Ausbildungsfahrt: FF Neudorf holt den Pokal

Wer gestern längere Zeit in den Vierlanden unterwegs war, musste aufgrund der zahlreichen Feuerwehr-Fahrzeuge, die zwischen Horster Damm und Kirchwerder Landweg unterwegs waren, von einem unguten Gefühl beschlichen worden sein. Doch die Großfahrzeuge von insgesamt 24 Wehren waren für einen Wettkampf im Einsatz - die Aus- und Weiterbildungsfahrt, die alle zwei Jahre organisiert wird. An 24 Stationen mussten die Teams der Heimat- und Gastwehren ihr Können demonstrieren. Abgefragt wurden alle Bereiche, die für die Arbeit der Feuerwehr von Belang sind.

Am West-Kraueler-Bogen 16 trainierten die Feuerwehrleute - ausgerüstet mit Atemschutzgeräten - die Rettung eines Verletzten (dargestellt von einem Dummy) aus einem Abwasserschacht. Auf dem Sülzbrack galt es, ein (simuliertes) Feuer zu löschen. Und die Wasserversorgung für den Löschangriff innerhalb von Sekunden zu sichern.

Nahe dem "Vierländer Landhaus" hatte Lukas Frehse (16) die undankbare Aufgabe, 24-mal in die kalte Dove-Elbe zu springen - einmal für jedes Wettkampf-Team. Der DLRG-Rettungsschwimmer simulierte "eine hilflose Person im Wasser", wurde immer wieder von den Feuerwehrleuten gerettet, die mit Schlauchboot und Rettungsring anrückten.

Die Wettkämpfer hatten lediglich eine Karte, in der alle 24 Stationen eingezeichnet waren, erfuhren aber erst vor Ort, was sie jeweils erwartet. Und: Pro Übung hatten sie nur fünf Minuten Zeit.

Karsten Dabelstein, Feuerwehr-Bereichsführer Vierlande, Björn Beeken, bei den Freiwilligen Wehren in Hamburg zuständig für Aus- und Fortbildung, und Bezirksamtseiter Arne Dornquast steuerten gestern diverse Stationen an. Sie waren sehr zufrieden. "Ich bin sehr beeindruckt. Die Feuerwehrleute leisten gute, harte Arbeit, sind hoch konzentriert und haben trotzdem Spaß", sagt Dornquast.

"Manche Einsatzlagen sind für die Wehren etwas Besonderes, was sie in der Realität nicht oft erleben", sagt Dabelstein und fügt hinzu: "So ist etwa 'Wasserrettung' nicht für jede Gastwehr ein großes Thema. Dafür hat sie andere Schwerpunkte und macht bei so einem Wettbewerb woanders ihre Punkte." Es gehe in erster Linie darum "etwas mitnehmen" zu können, betont der Bereichsführer. Ein großes Lob sprachen Feuerwehr-Führung und Bezirksamtsleiter der FF Krauel für den reibungslosen Ablauf aus. Die Wehr hatte als Sieger 2012 den diesjährigen Wettstreit in monatelanger Vorarbeit organisiert. Vor Ort wurde sie von zahlreichen Freiwilligen unterstützt, darunter 30 "Schiris", die von den anderen sechs Vierländer Wehren gestellt wurden.

Den Pokal errang die FF Neudorf. Zweiter wurde die FF Hohendeich, Dritter die FF Neuengamme. Bei den Gastwehren war die BF Bergedorf am erfolgreichsten, gefolgt von der BF Süderelbe und der FF Grünhof-Tesperhude.