122. Geschäftsjahr: Neu- und Umbauten an drei Standorten - Auch 2013 stetig wachsende Bilanz

Markus Baumann und Karsten Voß raten ihren Kunden dringend zu Investitionen. Denn Analysten rechneten damit, "dass die Zinsen 2016 wieder anziehen", sagt Baumann. Und was die Vorstände der Vierländer Volksbank empfehlen, beherzigen sie auch selbst: Das Unternehmen will bis Ende 2015 so viel investieren, wie noch nie zuvor in seiner 123-jährigen Geschichte.

Nach mittlerweile knapp zweijähriger Verzögerung "können nun endlich die Arbeiten am Neubau in Fünfhausen fortgesetzt werden", sagt Voß. An der Ecke Durchdeich/Ochsenwerder Landscheideweg entsteht ein zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit einer weiteren Filiale der Vierländer Volksbank. Der zweite Neubau entsteht auf dem Spieker Markt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rewe-Markt. Für das geplante, moderne Einkaufszentrum am Süderquerweg läuft noch ein Gutachterverfahren, an dem sich vier Architektenbüros beteiligen. "Wir gehen davon aus, dass uns Mitte Mai die konkreten Pläne vorgestellt werden", sagt Voß.

Fortschritte machen auch die Planungen für den Umbau des ehemaligen Gasthofs "Zur schiefen Brücke". Dort will das Unternehmen im kommenden Jahr mit einem Service-Center präsent sein. "Von den Kunden sehr gut angenommen wurde auch der Umbau der Filiale am Heinrich-Stubbe-Weg", sagt Baumann. Diese kundenorientiertere Umgestaltung sei sicherlich nicht der einzige, aber auch ein Grund dafür, dass die Vierländer Volksbank im vergangenen Jahr 1000 neue Kunden gewinnen konnte. Die Tage der Filiale am Norderquerweg sind allerdings gezählt. Sie schließt am 17. April endgültig.

Ungehört blieben die Empfehlungen der beiden Banker schon im Vorjahr nicht. So stieg die Kreditnachfrage um sechs Prozent oder 6 Millionen Euro auf insgesamt 109 Millionen Euro (2012: 103 Mio. Euro). Was zur Folge hat, "dass wir einen weiteren Sachbearbeiter suchen", sagt Voß. Die Bilanzsumme erhöhte sich sogar um 7,3 Prozent auf 189,4 Millionen Euro (2012: 176,5 Mio.).

Niedrige Zinsen für Kredite bedeuten in der Regel auch niedrige Zinsen für die meisten Geldanlagen. Trotzdem legten die Kundeneinlagen der Vierländer Volksbank um stattliche sieben Prozent zu und erhöhten sich von 137 auf 147 Millionen Euro. "Anleger sollten bei der Wahl ihrer Anlagen das Risiko- und Renditeverhältnis sorgfältig prüfen und nicht einfach in Anlageformen wechseln, die eine hohe Rendite versprechen", warnt Baumann. Er und sein Vorstandskollege setzen bei ihrer Geschäftspolitik auf Kontinuität und Solidität. Und die "erfreuliche Entwicklung" auch im 122. Geschäftsjahr gibt ihnen Recht.

Nach Zuführung zu den Rücklagen verbleibt der Vierländer Volksbank ein Bilanzgewinn von 482 404,02 Euro. Entsprechend wird den Genossenschaftsmitgliedern bei der Generalversammlung am Freitag, 22. August, eine Dividende von 7,5 Prozent vorgeschlagen. Beginn ist um 19 Uhr im Gasthof Hitscherberg am Kirchwerder Hausdeich 153.