Kirchwerder (kb). Das hätte Jäger Dieter Schulz (72) nicht zu hoffen gewagt: Sein Marderhund “Butler“ (2) hat jetzt die Jagdgebrauchshundeprüfung bestanden.

Als ihm der Kleine Münsterländer "Ayco" (7) vor zwei Jahren in der Zollenspieker Feldmark ein braungraues Fellbündel direkt vor die Füße legte, hatte Dieter Schulz überlegt, ob der vier bis fünf Wochen alte Marderhund überhaupt eine Überlebenschance haben könnte. Doch der kleine Rüde machte sich dank Spezialmilch prächtig. Schnell waren Talente zu sehen, die ihm seinen Namen "Butler" einbrachten: Er schleppte alles Mögliche an.

Natürlich haben Dieter Schulz und seine Hunde fix mit dem kleinen Wildling gearbeitet. Schließlich begann die Ausbildung zum Jagdassistenten. Klare Hierarchie: Leitwolf ist Dieter Schulz, dann kommt "Ayco", und der stürmische Marderhund ergänzt das Team. "Ayco" steht vor und "Butler" stöbert das Wild auf, zum Beispiel Fasane.

"Es war anfangs schon ungewöhnlich, macht aber viel Spaß mit den beiden zu arbeiten", sagt der stolze Besitzer und passionierte Waidmann. Auf die gemeinschaftliche Jagd in größerer Gruppe muss er dennoch verzichten. "Butler" kann zwar Hasen und Fasane aufstöbern und auch apportieren, bei fremden Menschen und anderen Hunden zeigt er aber die Zähne. Das hätte ihn übrigens in der Prüfung fast aus dem Kader geworfen. Nur aus großer Distanz konnten die Experten die Arbeit des Dreier-Teams beobachten und für sehr gut befinden.