Hausboot: Unikat in Tatenberg zieht Blicke auf sich und weckt Urlaubs-Sehnsucht

Wer das Haus eines Mönchs sehen will, muss nichts ins Kloster gehen: Die "Domus Monachus" - das Haus des Mönchs - schwimmt auf der Dove-Elbe in Tatenberg. Die lateinische Anspielung auf den eigenen Namen ist nicht der einzige kreative Einfall von Torsten Moench (50). Dem Buch-Autoren und Chefredakteur des Magazins "Boote" gehört das Hausboot nicht nur - der Diplom-Ingenieur hat es auch gebaut.

"Das war so eine spontane Idee", erzählt Moench und lächelt bei der Erinnerung an die Entstehungsgeschichte. 2009 war das, als er mit Freunden in der Kneipe saß und mit ihnen über Bootstypen fachsimpelte. Wie könnte so ein Hausboot aussehen? Leicht, günstig, mit geringer Grundfläche und doch geräumig? Am Ende wurde ein Bierdeckel zum Reißbrett, nahm die "Domus Monachus", mit lockeren Strichen entworfen, erste Formen an. Von da an ließ sie Torsten Moench nicht mehr los.

In nur vier Monaten baute er das Freizeitdomizil, "jeden Tag nach Feierabend", sagt er, der mittlerweile ein echter Hausbootexperte ist. Etwa 120 000 Euro hat er investiert, bis das schwimmende Ferienhaus-Unikat fertig war. Die Grundlage ist ein Katamaranrumpf aus 30 Millimeter starken Kunststoff-Wabenplatten. In klassischer Holzständerbauweise wuchs der Aufbau - samt markantem Aufschwung in die zweite Etage und 5,2 Meter Höhe. Douglasienholz bestimmt die Außenverkleidung. Das Hausboot ist 14 Meter lang, 4,2 Meter breit und hat ein relativ geringes Eigengewicht von zehn Tonnen.

60 Quadratmeter Wohnfläche verteilen sich auf drei Wohnräume, dazu kommen ein Bad, ein kleiner Technik-Raum im Heck des Bootes und die Terrasse vorn, auf der sich im Sommer natürlich zumeist das Leben abspielt. Der frei schwingende Hängestuhl lädt zum Relaxen ein und Torsten Moench schwärmt: "Hier können Sie die herrlichsten Sonnenuntergänge erleben."

Mit zwei 20-PS-Motoren ist das Hausboot mobil. Doch es macht sich gut an der Steganlage des Sportboothafens in Höhe Tatenberger Deich 182. Das markante Boot fällt Passanten sofort ins Auge - und weckt oftmals Ferien-Sehnsüchte. Der Traum kann sogar wahr werden. Denn nicht nur Torsten Moench genießt die Entspannung auf der "Domus Monachus". Er vermietet sein Hausboot auch. Internetinfos: www.hamburg-lodge.de (Objektnummer 50440).

Bodentiefe Fenster durchfluten alle Räume mit Licht. Das Hauptdeck ist dominiert von einem offenen Wohn-Ess-Bereich samt bestens ausgestatteter Pantry. Die Einrichtung im Lounge-Stil wirkt gemütlich. Dort ist es sogar an kühleren Abenden kuschelig. Denn nicht nur eine Elektroheizung bringt wohlige Wärme. Zudem flackert ein Kaminfeuer im gläsernen Ethanolofen, den Moench selbst gebaut hat. Beim Fernsehabend vor dem Flatscreen-TV vergisst mancher, dass er an Bord ist. Doch kleine Wellen, die außenbords vorbeigurgeln und für ein stetes, leichtes Schaukeln sorgen, erinnern wieder daran: Die "Domus Monachus" ist nicht nur Haus, sondern auch Boot.

Auf dem Weg zum Heck finden sich seitlich das Bad und ein Gästeraum. Eine offene Treppe führt auf das Oberdeck, wo im großzügigen Schlafraum weitergeträumt werden kann von perfekten Ferien auf dem Wasser.

An einer Wand lehnt ein Stand-up-Paddelbrett: "Das nutzen vor allem die Kinder", sagt Moench. Er selbst dürfte viel Zeit an dem Tisch bei der Treppe verbracht haben. Denn an Bord entstehen auch seine Bücher. Eins liegt auf dem Tisch. Das Thema? Hausboote natürlich.