Imkerin Margret Püttmann freut sich über den kurzen Winter - Bienen haben durchgehend gebrütet

Margret Püttmann freut sich: Die große Mirabelle steht in voller Blüten, ihre Bienen sammeln bereits fleißig Pollen für die Brut, in den Stöcken summt und brummt es. "Es sieht alles danach aus, dass 2014 ein gutes Honigjahr wird", sagt die Imkerin. Ganz anders als 2013 - es war das schlechteste, das Margret Püttmann erlebt hat, seit sie vor 18 Jahren mit der Bienenhaltung begann. Etwa 30 Kilogramm Honig sammelt ein Bienenvolk pro Jahr, im vergangenen Jahr war es wegen des langen, kalten Winters und des sehr trockenen Sommers deutlich weniger.

"Dieser Winter war so mild, dass die Bienen sogar durchgebrütet haben", erzählt Margret Püttmann. Normalerweise stellen die Tiere das Hegen und Pflegen des Nachwuchses in der Zeit zwischen November und Februar ein. Einige junge Bienen fliegen sich vor den Stöcken bereits ein - sie sind noch ganz flauschig und brauchen noch keine Pollen sammeln.

Etwa 15 000 bis 20 000 Tiere leben in jedem Bienenstock. Jetzt werden es nach und nach mehr, bis die Völker ihre Sommergröße mit bis zu 60 000 Tieren erreicht haben. Von jedem Bienenvolk macht die Imkerin einen Ableger, der an einem zweiten Standort in sicherer Entfernung bei Witzeeze platziert wird. "Denn sonst würden die Bienen in ihren Heimatstock zurückfliegen", erklärt Margret Püttmann.

Als Teenagerin erkrankte sie an Heuschnupfen, ein Arzt gab ihr später den Rat, viel Honig aus der Region zu essen. "Und das hat wirklich geholfen", ist die Imkerin überzeugt. Mit ihrer Familie wohnte sie neben einem Geesthachter Imker und war fasziniert. Diese Begeisterung hat sie nicht mehr losgelassen. "Als die Kinder aus dem Haus waren, habe ich zu meinem Mann gesagt 'Jetzt geht's los'". Margret Püttmann machte eine Ausbildung an der Imkerschule in Bad Segeberg und gehört heute zum Vorstand des Landesverbandes. Als Sachverständige darf die Basedowerin auch Gesundheitszeugnisse für die Bienen der Mitglieder ausstellen. Große Sorgen bereitet ihr die Zulassung von gentechnisch verändertem Mais in der Europäischen Union. Imker können dann keinen unbelasteten Honig mehr garantieren. "Die deutschen Verbraucher wollen das nicht, was die EU ignoriert", kritisiert Püttmann.

Viel Geld verdient man mit der Imkerei nicht und sie macht viel Arbeit. Doch wenn Margret Püttmann über ihr Hobby spricht, ist die Liebe zu den Bienen immer dabei. "Ich versuche meine Bienen weitgehend in Ruhe zu lassen", sagt sie. Genug Futter sei wichtig. So haben ihre Völker jetzt auch noch den Zuckersirup im Stock, das Winterfutter. "Schließlich kann es noch mal kalte Tage geben."

Erst wenn der Raps auf dem benachbarten Feld blüht, stellt Margret Püttmann die Honigräume auf ihre zehn Bienenstöcke - dann kann die Nektarsuche und Honigproduktion beginnen. "Bis dahin sammeln die Tiere fast nur Pollen für ihre Brut", erklärt die Imkerin. Immerhin bis zu 2000 Eier legt die Königin pro Tag, da ist reichlich Nachwuchs zu versorgen.

Es versteht sich von selbst, dass Margret Püttmanns Garten bienenfreundlich ist: Neben der großen Mirabelle gibt es Krokusse, eine große Wildrose und andere Nahrungsspender. Um die geht es auch bei einem Infotag des Imkervereins: Er steht am Sonntag, 11. Mai, unter dem Motto "Biene braucht Blüte" - von 11 bis 17 Uhr in der Staudengärtnerei Witzeeze, Mühlenkamp 8.