Museen lagern etliche Gegenstände in KZ-Gedenkstätte

Die Häuser der Stiftung Historische Museen Hamburg - das Altonaer Museum, das Museum für Hamburgische Geschichte und das Museum der Arbeit - können bei Weitem nicht alle ihre Schätze ausstellen. Deswegen werden zahlreiche Ausstellungsstücke eingelagert - in den Museen und ihren Außenstellen, aber auch in fünf Depots in ganz Hamburg. Eines dieser Depots befindet sich auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Ein Teil der dort gelagerten Gegenstände soll in ein Zentraldepot wandern.

Das Zentraldepot befindet sich in Stellingen. Es umfasst 10 800 Quadratmeter Lagerfläche für sensibles Archivgut. Börries von Notz, Alleinvorstand Stiftung Historische Museen Hamburg, geht davon aus, dass der Umzug in einem halben Jahr erfolgen kann. Noch hat die Bürgerschaft nicht über das Vorhaben entschieden, damit wird für Anfang April gerechnet. "Unsere internen Vorbereitungen laufen. Schließlich lässt sich so ein Projekt nicht von heute auf morgen stemmen", sagt von Notz. Die zwei Stockwerke hohen, teilweise lichtdichten und beheizten Lagerflächen werden von privat gemietet. Kosten: 600 000 Euro im Jahr.

In Neuengamme lagern das Museum für Hamburgische Geschichte und das Museum der Arbeit seit zehn Jahren etwa jahrhunderte alte Möbel, Maschinen und Teile grafischer Sammlungen, aber auch Modellschiffe, Särge aus Metall, alte Kinderwagen und Teile der Vortriebsmaschine Trude, die die vierte Elbtunnelröhre gebohrt hat. Neuengamme wird von der Stiftung, die keine Miete, sondern lediglich die Betriebskosten zahlt, vermutlich nicht ganz als Depot aufgegeben: "Geplant ist, die anderen vier Depots zu schließen, sobald das Zentraldepot genutzt werden kann", sagt von Notz und fügt hinzu: "Neuengamme ist für uns als weiteres, kleineres Depot dann am interessantesten von den derzeit fünf."