Spendenprojekt: Tina und Marion Meier sammeln im Auftrag von Labdoo alte Laptops für arme Kinder

Tina Meier ist häufig auf Reisen. Wenn sie mit ihrem Offroad-Motorrad an Wettrennen teilnimmt oder Motorrad-Anfänger bei Touren durch Marokko, Namibia oder Laos coacht, bekommt sie nicht nur viel von der Schönheit der Länder mit, sondern sieht sie auch die Schattenseiten. Kinder, die in Armut leben müssen, bereiten ihr die größten Sorgen. Deshalb engagiert sich die 42-Jährige für Labdoo. Die Organisation sammelt ausgemusterte Laptops und spendet sie an Schulen, die sich solche Geräte sonst nicht leisten könnten.

Tina Meiers Wohnsitz und das benachbarte, von ihrer Schwester Marion geführte Geschäft "Paddel-Meier" an der Heinrich-Osterath-Straße 256 sind nun ein "Hub" (Drehkreuz), eine Anlaufstelle für Laptop-Spender. In 51 Städten weltweit existieren "Hubs", die erste deutsche Anlaufstelle gibt es seit dem vergangenen Jahr. Weitere ehrenamtliche Helfer nehmen die Geräte mit ins Ausland zu sogenannten "Edoovillages" (Education Villages = "Erziehungs-Dörfer"). In 89 Ländern rund um den Globus gibt es 259 Schulen und karitative, schulähnliche Einrichtungen, die von dem Projekt profitieren.

"Die Laptops werden mit der lizenz- und kostenfreien Software Ubuntu und Wikipedia-Offline in der jeweiligen Landessprache ausgestattet", sagt Tina Meier. 2700 Geräte wurden seit dem Start des Projektes Ende 2009 gesammelt. Jedes Gerät wird mit einer fortlaufenden Nummer gekennzeichnet, die Vorbesitzer können den Weg der von ihnen gespendeten Geräte im Internet verfolgen.

Tina Meier hat nun sogar eine "Hub"-Zweigstelle in Bergedorf auf den Weg gebracht: Sie konnte die Computerspezialisten von "HuB-Computer" am Weidenbausweg 91 davon überzeugen, in deren Geschäft eine weitere Annahmestelle zu eröffnen. "Dort können die Geräte auch hervorragend aufgearbeitet werden", sagt Tina Meier. Die Namensgleichheit sei allerdings ein Zufall.

Kommende Woche ist Tina Meier als Motorrad-Coach in Laos unterwegs. Im Gepäck haben sie und ihre Begleiter auch fünf Labdoo-Laptops. "Im April reise ich nach Marokko - mit bis zu zwölf Laptops." Eine der Frauen, die sie begleitet, ist Software-Entwicklerin. "Sie kann die Kinder vor Ort einweisen."

Weitere Laptops sollen zu einer privaten Grundschule mit Internat in Kapong, einem Dorf nahe von Khao Lac in Thailand, gebracht werden. "Die Region war von dem verheerenden Tsunami vor mehr als neun Jahren am schlimmsten betroffen", sagt Philipp Graf von Hardenberg. Er gründete kurz nach der Katastrophe auf einer ehemaligen Plantage die Schule für die Ärmsten der Armen. Finanziert wird das Projekt durch Spenden. "Derzeit leben und lernen dort 110 Kinder und Jugendliche", sagt von Hardenberg. Dank zahlreicher Spenden können dort bald 40 weitere Kinder betreut werden.

"Wir dürfen die Kinder nicht nur satt machen, sie benötigen auch Bildung. Nur so lässt sich der Kreislauf der Armut durchbrechen", sagt von Hardenberg. Doch an moderner Technik mangelt es auch in seiner Dorfschule, die lediglich über einen Computerraum verfügt.

Nachdem von Hardenbergs Freundin Ulla Kock am Brink über die Schule in der Fernsehsendung "Markus Lanz" berichtet hatte, spendeten Zuschauer 15 Laptops - an Labdoo-"Hubs". Sie werden nun aufgearbeitet und nach Kapong gebracht.

Ein weiteres Projekt liegt Tina Meier am Herzen: Lederne Handtaschen, die in einem "Edoovillage" nahe Marrakesch (Marokko) von Frauen traditionell angefertigt und mit modernen Stickereien verziert werden. Vermarktet werden sie durch die Hilfsorganisation "Abury". "Dadurch werden die Frauen fair bezahlt, sodass sie einen Beitrag zum Lebensunterhalt ihrer Familie leisten können. Außerdem bekommen sie Schulbildung oder eine Ausbildung", sagt die 42-Jährige.

Weitere Infos zu den Hilfsprojekten gibt es im Internet: www.yaowawit.com, www.abury.net und www.labdoo.de.