Sandwisch: Über 100 Schuhkartons mit Spielzeug gesammelt

"Die Spendenbereitschaft ist enorm. Am Ende wurden bei uns mehr als 100 Schuhkartons mit Geschenken abgegeben", sagt Stefanie (45), eine der vier Frauen aus Moorfleet, die sich mit viel Engagement um das Wohl von Flüchtlingsfamilien in den Containern, im Pavillon und in der Schule an der Sandwisch kümmern. Sie hatten 200 Flugblätter verteilt und um Spenden für die Flüchtlingskinder gebeten. Dass mehr als 100 liebevoll gepackte Kartons abgegeben wurden, übertraf ihre Erwartungen. 22 Jungen und Mädchen, die zurzeit im Flüchtlingsdorf wohnen, freuten sich jetzt über Spielzeug, Kleidung und Kuscheltiere.

Im Eingangsbereich der ehemaligen Schule hatten die ehrenamtlichen Betreuerinnen der Kleiderkammer die jungen Gäste und ihre Angehörigen herzlich willkommen geheißen und zu Gebäck und Getränken eingeladen. Dabei wurde deutlich, dass die Menschen, die der Hölle von Krieg, Gewalt und Vertreibung entflohen waren, Vertrauen zu den Menschen in ihrer neuen Heimat gefasst haben. Sie sind glücklich, in Moorfleet leben zu dürfen.

Wie unterschiedlich die Schicksale sind, wird in Gesprächen deutlich. Das iranische Ehepaar Behnan und Farzaneh (beide 34) mit Sohn Benjamin (6) wurde wegen seines christlichen Glaubens bedroht, floh in Todesangst. Eine mazedonische Familie lebt weiterhin in großer Sorge: Ihr Asylantrag wurde abgelehnt. Ihr Heimatdorf ist zur Hälfte abgebrannt. Nach dem Verlust ihres Hauses hoffen Vater, Mutter und eine Tochter auf ein vorübergehendes Bleiberecht in Deutschland.

Verfolgt wurden auch jene Flüchtlinge, die nun in Containern am Curslacker Neuen Deich leben. Ihren Kindern wollen die vier Moorfleeter Frauen in den nächsten Tagen ebenfalls eine Freude bereiten. Denn auch die etwa 80 "übrig gebliebenen" Pakete sollen Kinderaugen zum Leuchten bringen. Geldspenden für die Kleiderkammer werden weiterhin benötigt. Spendenkonto: Hamburger Sparkasse, BLZ 200 505 50, Kontonummer 32 03 21 13 25.