Riepenburger Mühle: Gudrun Cronauer organisiert auch großes Konzert im Michel

Gudrun Cronauer liebt Musik und "mag gern organisieren". Deshalb präsentiert sie im Café in der Riepenburger Mühle am Kirchwerder Mühlendamm 75 a bis zu zehn Konzerte im Jahr. Weil die Auftritte von Künstlern wie Gottfried Böttger oder Axel Zwingenberger so gefragt sind, soll es im kommenden Jahr noch mehr Konzerte geben. Und "nebenbei" organisiert die 70-Jährige gemeinsam mit ihrem Sohn Andreas Gruß (50), dem Betreiber des Mühlencafés, ein Konzert mit rund 180 Mitwirkenden im Michel.

"Der Seele Ruh" heißt das Oratorium, das am 10. Oktober 2014 im Michel aufgeführt wird. Mit dabei sind unter anderem die Hamburger Symphoniker und der Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor aus Hamburg. "Eine Freundin von mir hat eine Aufführung in Dresden erlebt und sie mir heiß empfohlen", sagt Gudrun Cronauer. Daraufhin hat die 70-Jährige Countertenor Roland Kunz angerufen, der das Oratorium schuf. Von den hohen Kosten - mehrere Zehntausend Euro - lässt sie sich nicht abschrecken: "Der Vorverkauf läuft gut." Karten gibt es an allen Theaterkassen. Sie kosten zwischen 19 und 79 Euro. Cronauer bringt das Spektakel in den 2500 Besucher fassenden Michel, weil sie Freude daran hat, hinter den Kulissen zu wirken und ein solches Projekt zu verwirklichen. "Großartig Geld werden wir damit nicht verdienen. Wir sind froh, wenn wir plusminus null abschließen." Ist dies der Fall, soll es an anderen Orten weitere Aufführungen geben.

Bei den Konzerten im Mühlencafé treten "Weltstars" (Cronauer) vor allem aus dem Bereich klassischer Musik aus zahlreichen Ländern auf. Vor jedem Auftritt werden Speisen aus dem jeweiligen Herkunftsland des Künstlers aufgetischt. Da die Zahl der Sitzplätze mit 42 sehr überschaubar ist, sind die Karten meist Wochen im Voraus vergriffen. Die Konzertbesucher sind Cafégäste, denen Cronauer von den Künstlern vorschwärmt, oder Konzertstammgäste, die sich telefonisch von der Seniorin über neue Termine informieren lassen.

An die Künstler, die woanders weit höhere Gagen kassieren, kommt Cronauer über "The Keybard Charitable Trust", einen Verein in London, der hervorragende Kontakte zu renommierten Künstlern pflegt. "An den Verein geriet ich wiederum über einen Gast. Ein paar Tage nach seinem Besuch bekam ich einen Anruf aus London. Das war vor acht Jahren." Die Künstler würden die besondere Atmosphäre des gemütlichen Cafés sehr schätzen, berichtet die "rechte Hand ihres Sohnes".

"Insgesamt blicken wir auf zehneinhalb erfolgreiche Jahre Mühlencafé seit der Eröffnung im Sommer 2003 zurück", sagt Gudrun Cronauer. Der Mietvertrag wurde gerade um fünf Jahre verlängert. "Am Anfang haben mein Sohn und ich zu zweit gearbeitet, inzwischen hilft uns eine Service-Kraft", sagt die Seniorin.

Das nächste Konzert bestreitet am 22. Februar, 18 Uhr, die Jazzgruppe "Appel-dwatsch". Im Eintrittspreis von 58 Euro ist ein norddeutsches Büfett enthalten. Am 10. Mai, 18 Uhr, spielt die russische Pianistin Evelyne Berezovsky Werke von Komponisten wie Chopin und Schumann. Preis: 52 Euro (inklusive russische Spezialitäten).

Das Mühlencafé ist bis zum 15. März (Winteröffnungszeit) freitags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet - oder nach Vereinbarung unter Telefon (040) 73 50 73 95.