Früher gab es da kein Wenn und Aber: Wer seinen Stiefel am Vorabend zum 6. Dezember nicht blitzblank gewienert vor die Tür stellte, der hatte das Nachsehen. Entweder landete gar nichts im Schuhwerk, oder es wurden Brikett hineingelegt, als Mahnung, es das nächste Mal besser zu machen.
Heute gibt es große Aktionen von Kaufhäusern, bei denen Kinder ihre Stiefel zum Befüllen abgeben dürfen. Ein Blick auf das Schuhmeer verrät: Putzen ist out. Selbst Gummistiefel, die einfach zu säubern wären, glänzen selten.
Zu Hause konkurrieren rote, gekaufte Plastikstiefel und Jutesäckchen mit der Tradition. Doch ein paar Kinder gibt es noch, die mit Bürste und Schuhcreme umgehen können. Jacklyn Dornia aus Billwerder gehört dazu. Mit Eifer bürstet und wienert die Sechsjährige ihre braunen Lederstiefel. "Ich mag gerne Mandarinen, Schokolade und Walnüsse", adressiert sie ihren Wunsch an den Nikolaus - auch wenn sie längst ahnt, dass Mama da ihre Hände mit im Spiel hat.
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