Geesthacht (cbx). Ein Fuchs im Porträt, eine springender Rehbock oder eine Nahaufnahme von einem Käfer - seit ihrer Kindheit ist Sina Schuldt von Wildtieren begeistert.

Seit vier Jahren ist auf ihren Streifzügen durch die heimischen Wälder und Wiesen auch die Kamera immer mit dabei: "Fotografieren ist für mich eine Art Kontaktaufnahme", sagt die 18 Jahre alte Curslackerin. "Wenn ich losgehe, weiß ich nicht, was mir begegnen wird und ob ein gutes Foto dabei herauskommt".

Auch wenn nicht jedes Motiv gelingt: In der neuen Ausstellung "Spinnt die Spinne mit Gefühl?" in der Stadtbücherei Geesthacht (Rathausstraße 58) zeigt die Naturfotografin bis zum 18. Januar ihre besten Wildtieraufnahmen. Darunter auch das Porträt eines Fuchses. "Er hatte keine Angst vor mir, ich bin eine Stunde lang mit ihm mitgelaufen", so Schuldt. Solche Momente liebt die Künstlerin. "Es ist das Entdecken und Erleben einer besonderen Situation, die ich versuche, auf einem Foto festzuhalten." Die gezeigten Fotos entstanden in den letzten zwei Jahren, aufgenommen mit einer Canon EOS 500. Die Full-HD-Kamera hat sich Schuldt "teils zusammengespart, teils geschenkt bekommen".

Bei ihren Arbeiten steht allerdings weniger der künstlerische Aspekt im Vordergrund, sondern vielmehr der Forscherdrang, das Erleben des Alltäglichen in seiner Unabsehbarkeit. "Den Kampf zweier Hasen zu fotografieren, kann man nicht planen. Das liebe ich an der Wildtierfotografie", sagt Schuldt. Die Faszination beim Beobachten bestimmt auch den Berufswunsch: Nach ihrem Abitur an der Gesamtschule Bergedorf möchte die 18-Jährige Biologie studieren.