Der Jugendhilfe-Ausschuss durfte 2,181 Millionen Euro für das Wohl der Bergedorfer Familien- und Jugendarbeit verteilen. Doch für die Arbeit der Sozialpädagogen und Erzieher gibt es nicht einen Cent mehr. So können die gestiegenen Personalkosten nach den Tarifabschlüssen 2013/14 nicht aufgefangen werden. Sollte es noch Haushaltsreste geben, seien diese schnellstmöglich zu verteilen, mahnt Stefan Thomsen (Haus Warwisch) nun in einem Antrag an das Bezirksamt.

"Das ist doch eine politische Entscheidung. Soll das etwa darauf hinauslaufen, dass wir irgendwann eine Einrichtung schließen müssen?", kritisiert auch Michael Böckenholt (Juz Vierlande), der eine "bedrohliche und beängstigende Entwicklung" beobachtet, gar den "schleichenden Tod der offenen Kinder- und Jugendarbeit".

Dem vorausgegangen war der Senatsbeschluss, keinen Nachschlag mehr zu gewähren, so gibt es keine zusätzlichen Haushaltsmittel mehr für Personalkostensteigerungen. Das werde freie Träger zur Tarifflucht mit schlechterer Bezahlung des Personals zwingen, zu "einer mittelfristigen Qualitätsverschlechterung oder einem Absinken der Honorar- und Sachmittel" führen, warnt nun die Bergedorfer Arbeitsgemeinschaft der Freien Träger in einem Schreiben, das die Bezirksversammlung an die Hamburger Fachbehörde weiterreichen möge.

Die Problematik sei durchaus erkannt, meint Bergedorfs Sozialraummanager Sven Dahlgaard schulterzuckend. Sollte es aber doch Haushaltsreste oder Mittelzuwächse aus anderen Titeln geben, seien sie auf sämtliche Träger zu verteilen - auch sollen jene profitieren, die keine hauptamtlichen Kräfte haben, denn: "Unser Haus hat schließlich auch höhere Nebenkosten."