Borghorster Elbwiesen: Bauarbeiten für das Süßwasserwatt beginnen 2014

So einvernehmlich verlief lange keine Sitzung mehr - jedenfalls nicht, wenn das Projekt Borghorster Elbwiesen auf der Tagesordnung stand. Aber die Planer haben aus ihren Fehlern gelernt, und "die Sorgen der Anwohner waren berechtigt", betonte Rolf Semrok noch einmal im Regionalausschuss. Deshalb sollen die Borghorster Elbwiesen und Besenhorster Sandberge nicht mehr ungeschützt dem Tideeinfluss der Elbe ausgesetzt werden.

Der Wasserbau-Ingenieur leitet bei der Projekt-Realisierungsgesellschaft (ReGe) das Vorhaben, mit dem die Stadt Hamburg den noch fehlenden Ausgleich für die Erweiterung des Airbus-Geländes umsetzen will. Der Planfeststellungsbeschluss liegt seit einem Jahr vor, der letzte von insgesamt vier Klägern zog am 31. Oktober seine Klage zurück. Baubeginn soll nun im zweiten Quartal 2014 sein, "wir rechnen mit einer Bauzeit von etwa zwei Jahren", sagte Semrok. Die ersten Vorarbeiten beginnen aber schon in Kürze. "Wir müssen einige wenige Bäume auf der Innenseite des Leitdamms fällen", sagte der Projektleiter. Die Stubben werden aber erst beim Ausbau des Leitdamms entfernt.

Wie berichtet, soll auf der Fläche zwischen Hauptdeich und Leitdamm ein Süßwasserwatt entstehen, das tideabhängig mit Elbwasser überflutet wird. Dafür wird der Damm in Höhe des Alten Hafens auf einer Breite von zehn Metern geöffnet. Bei Bedarf kann diese Lücke aber mithilfe eines Zwei-Kammer-Sperrwerks geschlossen werden: Das ist bei Tiden von mehr als 4,50 Meter über Normalnull und bei lang anhaltendem Hochwasser der Fall. Zusätzlich soll ein Schöpfwerk gewährleisten, dass der Wasserspiegel auf der Wattfläche 2,70 Meter nicht übersteigt.

Der Horster Damm, der noch das Gebiet durchschneidet, wird künftig als zweispurige Straße mit Geh- und Radweg über den Leitdamm verlaufen. Dafür wird der Damm mit dem Aushub der Wattmodellierung erheblich zur Elbe hin verbreitert, zusätzlich erhält er eine 30 Zentimeter dicke Kleischicht. "Schleswig-Holstein wünscht sich diese Schicht einen Meter stark und würde die zusätzlichen Kosten auch bezahlen", sagte Semrok. Die ReGe komme diesem Wunsch aber nur nach, wenn dadurch nicht der Planfeststellungsbeschluss beeinträchtigt wird. Zudem werde zum Geesthachter Gewerbegebiet ein fünf Meter hoher Schutzdeich gebaut sowie eine Dränage östlich des Kreisels.