Herbstsalon: Künstler zeigen Kreationen in der Alten Schule

"Eines Tages geschah es Kant, dass er keine Worte fand. Stundenlang hielt der den Mund, und er schwieg nicht ohne Grund: Ihm fiel absolut nichts ein, drum ließ er das Sprechen sein. Erst als man zum Essen rief, wurd' er wieder kreativ, und er sprach die schönen Worte: Gibt es hinterher noch Torte?"

"Kant" heißt dieses Gedicht von Robert Gernhardt, das Raimund Pallusseck bei einem Gespräch mit seinen Künstlerkollegen rezitierte. Kurze Zeit später war der Titel für eine Ausstellung geboren: "Gibt es hinterher noch Torte? " Wer die Antwort erfahren möchte, sollte am Wochenende 16./17. November ins Alte Schulhaus am Allermöher Deich 445 kommen. Acht Künstler laden dort zu ihrem ersten Herbstsalon ein, ihre Werke erzählen "Vom Essen in der Kunst".

Elke Sada etwa sorgt mit ihrer Keramik für Geschirr und Gefäße, genauso wie Karin Bablok, deren feines Porzellan das Ambiente prägt. Raimund Pallusseck stellt sein begehbares Kochbuch vor: acht Szenarien, in denen Currywurst, Ratatouille und Co. eine tragende Rolle spielen - aber nicht nur sie. Dagmar Nettelmann Schuldt kommt mit ihrer Malerei auf Fliesen und Holzdruck auf Blechen zu dem Schluss: Die Frage nach den Knochen bleibt.

Und nun zu den Torten: Angela Christiansen bereitet welche zu. Allerdings bedient sich die Keramikkünstlerin Zutaten, die den Tiefen des Meeres entstammen. Andrea Cziesso hingegen vermittelt mit ihren altmeisterlichen Fotobildern barocke Lebensart. Brian Fitzgibbon sorgt dafür, dass ein Huhn gerupft wird - als Motiv auf Holzreliefs. Schließlich fordert Henning Schuldt zu "Kiss the cook!" auf - und verewigt es auf Fliesen.

Die Ausstellung ist am Sonnabend von 14 bis 20 Uhr, am Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Das Rezept für das kunstvolle Mahl wird Galerist Bernd Mensch am Sonnabend um 15 Uhr erklären - begleitet von Küchenliedern und anderen Spezialitäten am Herd. Ein Besuch der Ausstellung ist bis Sonntag, 24. November, nach Vereinbarung möglich. Telefon: 0151/27 54 48 66.