Glinde (hof). Für die einen ist der 31. Oktober Reformationstag, für andere ist es seit einigen Jahren ein Tag, um sich schaurig zu verkleiden und zu fordern: „Süßes, sonst gibt’s Saures.“

Der amerikanische Gruselspaß Halloween spaltet die Gesellschaft. Die einen, vornehmlich Ältere, finden es eher anstrengend. Jüngere, die selbst Kinder haben, sind begeistert, machen den Spaß mit. Wir haben in Glinde mal nachgefragt.

Nancy Antkowiak (35): "Ich mag Halloween. Dann bin ich selbst mit meiner achtjährigen Tochter, Freunden und deren Kindern unterwegs. Wir verkleiden uns und malen uns hübsch an. Und vor unserer Haustür steht ein Korb mit Süßigkeiten zum Selbstbedienen."

Dariusch Pasdor (39): "Es ist toll, mit meinem dreijährigen Sohn und meiner zwölfjährigen Tochter an Halloween loszuziehen. Aber es gibt Verhaltensregeln. Wenn alles dunkel ist, klingeln wir nicht. Sturmklingeln gibt es nicht. Es wird akzeptiert, wenn jemand nicht öffnen möchte."

Peter Kind (72): "Halloween ist der größte Blödsinn, reine Geschäftemacherei. Aber nachdem mir der Vorgarten schon mal vollgesprüht wurde, habe ich immer Süßigkeiten parat. Auch mit dem Reformationstag habe ich nichts am Hut. Für mich ist der 31. Oktober ein normaler Tag."

Sabine Andresen (68): "Bei den Kleinen ist Halloween ganz niedlich, aber die größeren Kinder sind zu fordernd. Sie wollen Geld statt Süßes. Manchmal muss ich mir ganz schön dreiste Sprüche anhören. Ich hatte auch schon ein rohes Ei an der Haustür, da hört der Spaß auf."

Gisela Neumann (64): "Für mich ist der 31. Oktober immer noch der Reformationstag. Wenn es abends an der Tür klingelt, machen wir nur ungern auf. Aber ich bin trotzdem mit Süßigkeiten gewappnet, wenn so kleine verkleidete Gestalten vor der Tür stehen."