Stadtwerkstatt: Ochsenwerder soll behutsam wachsen, der dörfliche Charakter erhalten bleiben

Die Menschen in Ochsenwerder wollen, das ihr Dorf wächst - langsam und behutsam. Sie stehen hinter dem geplanten Bau von rund 100 Wohnungen am Avenberg. Ob weitere Bauvorhaben am Elversweg und am Ochsenwerder Landscheideweg realisiert werden, soll erst nach Fertigstellung der Häuser am Avenberg entschieden werden. Denn ebenso wichtig wie Wachstum ist den Ochsenwerderanern der Erhalt der dörflichen Struktur. Sie vertrauen auf die Aussage der Architekten und Stadtplaner, die besondere Lage des Dorfes zwischen Wiesen und Feldern zu berücksichtigen. Dies wurde auf der Stadtwerkstatt in der Grundschule am Elversweg 44 deutlich. Zu der ersten von insgesamt vier geplanten Werkstätten waren rund 200 Bürger gekommen.

Sie notierten ihre Wünsche auf Zetteln, die eingesammelt und ausgewertet wurden. Besonders gefragt sind demnach mehr Einkaufsmöglichkeiten und eine Bebauung, die den Erhalt des dörflichen Charakters im Blick hat. Dabei ist es den Menschen wichtig, dass es auch in einigen Jahren genug freie Plätze in der Kita und der Grundschule gibt.

In der ersten Werkstatt des Bezirksamtes wollten die Planer von den Anwohnern erfahren, wie sie sich die Zukunft ihres Stadtteils vorstellen. Bis zum Juni 2014 sollen darauf basierende Konzepte erstellt werden.

Schon bis zum nächsten Forum wollen die Stadtplaner klären, ob Ochsenwerder mit einer wachsenden Einwohnerzahl für kleinere Nahversorger interessant ist. Derzeit leben 2405 Menschen in dem Dorf. Knapp 300 sollen am Avenberg einziehen können. "Ob dann anderswo weitere Häuser gebaut werden sollten, wird sich zeigen. Vielleicht stellt sich heraus, dass 100 Wohneinheiten genug sind - oder es sind noch viel mehr nötig", sagte Bezirksamtsleiter Arne Dornquast.

Die Bedenken einiger Besucher, das Verkehrsaufkommen im Dorf sei jetzt schon zu hoch, teilte Manfred Seevers, Vorsitzender des Vereins "Unser Dorf erhalten", nicht: "Die Staus werden von Leuten verursacht, die die Autobahn umfahren, nicht von den Dorfbewohnern."

Rieges Gasthof war ein weiteres wichtiges Thema. Der Verein "Stadt - Land - Fluss", der dort mit einem Mehrgenerationen-Wohnprojekt einziehen möchte, und Gastronom Arne Meyer, der den Saal in jetziger Größe erhalten und dort Veranstaltungen anbieten will, stellten ihre Konzepte kurz vor. Um ein Stimmungsbild zu bekommen, wurde das Publikum um Abstimmung gebeten: Je ein Drittel der Anwesenden stimmte für das Projekt und Meyer, ein weiteres Drittel enthielt sich. Nun wird das Thema Anfang Dezember von der Kommission für Bodenordnung erneut behandelt.

Drei weitere Termine

Zu den nächsten beiden Werkstätten am 29. November und am 17. Januar sind alle interessierten Institutionen eingeladen. Anmeldungen unter Telefon (040) 4 28 91 45 50. Am 28. März ist wieder Jedermann willkommen. Alle Termine sind ebenfalls ab 17 Uhr in der Grundschule.

Weitere Informationen zu dem Bürgerservice gibt's im Internet: www.hamburg.de/stadtwerkstatt .