Augenweide: Stillleben aus Blumen und Gemüse - Feier bis in den Morgen

. Beim ökumenischen Gottesdienst mit Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, Pastor Ulrich Billet und Pastor Gottfried Lungfiel in der St.-Severini-Kirche ist es noch einmal ganz deutlich: So reich sind die Gaben, dass der Dank dafür gar nicht groß genug sein kann.

Nicht nur die Kirche ist reich geschmückt mit Blumen und Gemüse. Auch die herrlichen Umzugswagen, die von der Kirche bis zum Festplatz Auf dem Sülzbrack ziehen, scheinen richtig zu blühen: Tausende Blüten sind zu Symbolen und Schriftzügen zusammengesteckt, Kohl, Tomaten, Wurzeln und Sellerie zu leckeren Stillleben gefügt. Eine Augenweide, die noch gesteigert wird durch auswärtige Gäste, wie das Paar aus der Schweiz, das auf zwei genau 3,47 Meter langen Alphörnern bläst, oder die Männer, die riesige Kuhglocken zum Klingen bringen. Schließlich geben die Musikzüge das Salz in die Suppe, spielen mit flotten Rhythmen auf.

Schon am Freitag und Sonnabend haben die Folkloregruppen für Unterhaltung im großen Festzelt Auf dem Sülzbrack gesorgt. Blasmusik aus Bayern und Plattdüütsches von der Waterkant ist ebenso zu hören, wie "Die JunX" und das "Chaosorchester". Christopher Garbers und Gunnar Schmidt rocken das Festzelt ebenso wie die etwa 30-köpfige Band aus dem Süden Deutschlands. Da beben beim Tanzen die Bodenbretter, als Ivo Neher auf die Pauke drischt und seine Kollegen in Tuba, Trompete und Posaune blasen. Das Publikum lässt sich von den Musik-Chaoten dirigieren, geht auch auf Kommando in die Knie. "Die JunX" halten die Stimmung perfekt am Kochen - das Publikum liebt seine Lokalmatadoren, singt kräftig mit. Für manche ist dieser Ernteball erst gegen 4 Uhr morgens zu Ende. Trotzdem sind sie am Sonntag wieder topfit.

"Keine Müdigkeit vorschützen", scheint auch die Devise von Marlis Clausen und den Mitstreitern vom Förderverein Erntedankfest zu sein. Unermüdlich sind sie auf den Beinen, kümmern sich um den Ablauf. Natürlich hakt es bei dem Riesenevent dennoch manchmal. Doch nach dem gelungenen "größten Ernteumzug Norddeutschlands" und mehr als 30 000 Gästen liegt auf allen Gesichtern glückliche Entspannung.