Kirchwerder(ten). Die blaue, blühende Pracht vor dem Haus am Süderquerweg 39 begeistert alle Nachbarn und Passanten: Hunderte Blüten tragen die Enziansträucher von Werner Fölsch (75).

Der gelernte Tischler hat ganz offensichtlich einen besonders dunkelgrünen Daumen und ein Händchen für die Pflanzen, die mitunter recht anspruchsvoll sind. Der Strauch blüht von Mai bis Oktober und möchte zur rechten Zeit gedüngt werden. Er mag einen windgeschützten Platz und viel Sonne, will dann aber auch viel gegossen werden. Wird die "Solanum rantonnetii" nicht richtig behandelt, verweigert sie die Blütenpracht. Insofern hat Rentner Fölsch alles goldrichtig gemacht.

Das Geheimnis dafür weiß er selbst gar nicht recht zu benennen, hat er die Sträucher doch "nur gepflanzt und geschnitten". Doch es steckt schon noch ein wenig mehr dahinter. Vor etwa sieben Jahren kam der erste Enzianstrauch in die Erde, "dazu eine Mischung von Blaukorn, Hornspäne und getrocknetem Rinderdung mit ins Pflanzloch", sagt Fölsch. In den kommenden Jahren vermehrte Werner Fölsch den Strauch über Stecklinge. Mittlerweile stehen vier kräftige Enziansträucher vor seinem Haus.

Etwa Mitte November buddelt Fölsch die Pflanzen aus und holt sie in seinen Wintergarten, denn Frost mögen die Hochstämmchen gar nicht. Bis zu drei Mal schneidet er die langen Triebe zurück, im Herbst bis kurz über den Stamm. Manche Pflegeanleitungen raten zu behutsameren Schnitten, doch den Sträuchern am Süderquerweg bekommt die Radikalkur.

Der Enzianstrauch hat mit dem Enzian übrigens nur die Farbe gemein. Er wird auch Kartoffelbaum genannt, doch auch Erdäpfel sind bei ihm nicht zu ernten. Vielmehr ähneln seine Blüten in Form und Aufmachung denen einer Kartoffel.