Übung mit Ölseparationsanlage

. Es sah schon ein wenig futurisch aus, wie sich die Einsatzkräfte in ihren gelben Ganzkörperanzügen über das Gelände am Hafen Oortkaten bewegten. Dabei ist dieser Anblick gar nicht so ungewöhnlich. Denn eine Übung mit der Ölseparationsanlage "Sepcon" ist für die Freiwilligen Feuerwehren Fünfhausen, Warwisch und Curslack nichts Neues. Schon seit 1999 bereiten sich die Wehren zweimal jährlich auf eine große Havarie vor, bei der ein Tanker viel Öl verliert. Diesmal aber sollte die Anlage, die Wasser und Öl trennt, um dann das gesäuberte Wasser wieder dem Fluss oder See zuführen zu können, erstmals 24 Stunden lang laufen.

"Hat alles prima geklappt", bilanzierte Karsten Dabelstein. Der Bereichsführer Vierlande erklärte weiter: "Wir haben um 22 Uhr begonnen, um dann in Vier-Stunden-Schichten den Ablauf nachzusimulieren." Der "Ernstfall" bedeutet: Das Wasser wird in ein sieben Kubikmeter großes Becken geleitet, in dem sich das Öl absetzt. Durch die Weiterleitung in zwei weitere Becken reinigt es sich sukzessive. Neben den 37 Einsatzkräften halfen auch fünf Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Krauel mit, die die Versorgung des Teams übernahmen.

"Seit den Anfangsjahren haben wir viel dazu gelernt", erklärte Andrea Desel, im Amt für Immissionsschutz und Betriebe zuständig für Schadensmanagement und Sofortmaßnahmen. "Beispielsweise achten wir heute strengstens darauf, dass niemand aus dem kontaminierten Bereich ungesäubert in den nicht-kontaminierten gelangt", erklärte die Chemie-Ingenieurin. Bei einem Ernstfall sitze die Stadt immer "mit im Boot".

Desel: "Die Anlage wird von den Küstenländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Bremen, Hamburg und vom Bund finanziert und ist der Umweltbehörde Hamburg treuhänderisch übergeben." Im Ernstfall koordinieren sich die Feuerwehren und die Stadt in einem gemeinsamen Führungsstab. Die Sepcon-Anlage, die im Feuerwehrhaus Warwisch untergebracht ist, ist eine von vier Anlagen dieser Art in Norddeutschland.

Erfahrungen mit einer Ölpest haben Dabelstein und seine Kameraden in der Praxis noch nicht gehabt. "So etwas kommt nicht häufig vor", sagt er. Allerdings räumt Desel ein, dass die Sepcon-Anlage auch nur in den schlimmsten Fällen einsetzbar sei: "500 Tonnen Öl müssen schon ins Gewässer gelaufen sein, sonst hat dieser Reinigungsprozess keinen Sinn." Und was passiert bei einer geringeren Verunreinigung? "Hoffen, dass sich das auf natürlichem Weg regelt."