Nachwuchstraining: 112 Jugendliche von elf freiwilligen Feuerwehren lernen auf Speditions-Gelände

"Vorsicht!", ruft der 13-jährige Marc Bernet aus Nettelnburg und fixiert die Sauerstoffmaske des Verletzten, den er gerade mit vier Kameraden die Treppe herunter trägt. Weitere Jugendliche ziehen Schläuche über die Feuertreppe auf das Parkdeck. Dort bekämpfen Dennis Ebel (15) und Leonardo Schneider (12) in grauschwarzen Rauchwolken das Feuer. "Wir brauchen mehr Schlauch!", rufen sie nach unten.

Doch echtes Feuer gibt es nicht. Der Rauch wird durch eine Maschine erzeugt, der Verletzte ist nur eine Puppe. Aber genauso engagiert und professionell wie bei einem ernsten Brandfall agieren die elf Jugendfeuerwehren aus dem Bereich Bergedorf/Vier- und Marschlande, die sich am Wochenende zu der gemeinsamen Übung trafen. Der Übungsalarm rief die Jugendlichen am Sonntag gegen 10 Uhr auf das Firmengelände der Spedition Garbe an die Liebigstraße in Billbrook. 112 Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren - ein Großteil aus dem Landgebiet - nahmen an der Übung teil.

Auf dem Gelände hatte die Übungsleitung fünf Szenarien vorbereitet. Es galt, Brandverletzte von einem Parkdeck und aus der Tiefgarage zu retten, Opfern bei zwei Verkehrsunfällen zu helfen und Erste-Hilfe auf einem Lkw-Anhänger zu leisten. Die Übung war der Höhepunkt und gleichzeitig das Ende des Ausbildungswochenendes.

Am Sonnabend hatten die Teilnehmer bereits auf dem Gelände der Schule Curslack-Neuengamme trainiert und dann in der Turnhalle übernachtet. Darunter auch viele engagierte Mädchen: "So wenig sind wir gar nicht, wie man immer meint", betont Alina Pfoht (12) von der Jugendfeuerwehr Billwerder. "Das Tolle ist das Gemeinschaftsgefühl."

Insgesamt waren die Übungsleiter mächtig stolz auf die Leistungen ihrer Schützlinge. "Sie dürfen wegen strenger Vorschriften viele Werkzeuge noch nicht bedienen, etwa die Hydraulikschere", sagt Jugendfeuerwehrwart Jonas Bodewig. Der Lohbrügger hat die Übung mit konzipiert. "Alles, was sie dürfen, haben sie super gemacht."