Biosphärengebiet: Naturschutzverband GÖP lädt zu insgesamt neun Regionalforen ein

Die Gesellschaft für ökologische Planung (GÖP) steht zu ihrem Wort. Während der November-Sitzung des Regionalausschusses stellte deren Vertreter Kai Schmille das Projekt "Biosphärengebiet Hamburgische Elblandschaft" vor und versprach: "Da soll nichts von oben übergestülpt werden." Entsprechend lädt der Naturschutzverband von Ende August bis Anfang Dezember zu insgesamt neun Regionalforen ein, bei denen die jeweilige Bevölkerung über das Projekt informiert wird, aber auch Fragen, Vorschläge und Bedenken aller Art äußern kann.

Darum geht es: Bereits 1971 wurde das Unesco-Programm "Der Mensch und die Biosphäre" ins Leben gerufen, das zum Ziel hat, sowohl die biologische Vielfalt zu schützen als auch eine nachhaltige Entwicklung mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen menschlicher Nutzung und Ressourcenschutz zu ermöglichen. Es sollen großräumige repräsentative Gebiete, die für bestimmte Landschaftstypen charakteristisch sind, ausgewählt werden, in denen sowohl die Natur- als auch die Kulturlandschaften erhalten und entwickelt werden. Das Weltnetz umfasst aktuell 599 von der Unesco anerkannte Gebiete in 117 Staaten. 15 liegen in Deutschland - etwa der Schaalsee, die Rhön oder die Schwäbische Alb.

Trotz dichter Besiedelung erfüllt Hamburg die Unesco-Bedingungen für ein Biosphärengebiet, obwohl der Stadtstaat nicht aus der Weite eines Flächenlandes schöpfen kann. In Hamburg geht es konkret um die gesamte Elbaue mit Vordeichflächen, die eingedeichten Marschen, große Teile des Geesthanges sowie anschließende Flächen auf der Geest in Rissen-Sülldorf-Blankenese, den Harburger Bergen und in Billstedt. Etwa 30 000 Hektar zusammenhängendes Terrain innerhalb der Stadtgrenze sind erforderlich, um die naturschutzfachlichen Voraussetzungen zu erfüllen. Der Bezirk Bergedorf, speziell die Vier- und Marschlande, liefern mit 13 237 Hektar den Löwenanteil neben Harburg, Hamburg-Mitte und Altona.

"Die Elblandschaft Hamburg bietet einen repräsentativen Ausschnitt einer Natur- und Kulturlandschaft von besonderer Vielfalt, Eigenart und Schönheit", sagte Schmille im Ausschuss. Wobei es nicht um eine museale Konservierung eines Zustandes gehe. Vielmehr sollen die Menschen in der Region selbst ihr Lebensumfeld dauerhaft mitgestalten und sich damit identifizieren. "Das Vorhaben, ein 'Biosphärengebiet Hamburgische Elblandschaft' bei der Unesco anzumelden, lebt von bestmöglicher, breiter Akzeptanz in der Bevölkerung", sagte Schmille.

Sie soll bei den Regionalforen geschaffen werden. Die GÖP lädt für Dienstag, 17. September, in die Grundschule Ochsenwerder, Elversweg 44, ein, einen Tag später in die Stadtteilschule Kirchwerder am Kirchwerder Hausdeich 341. Schließlich gibt es das letzte Regionalforum am Dienstag, 3. Dezember, im Infozentrum Boberger Niederung, Boberger Furt 50. Alle Veranstaltungen beginnen um 18 Uhr und dauern bis circa 21 Uhr.