Hilfsprojekt: Lehrerin engagiert sich für Straßenkinder unterstützt von der Schule Fünfhausen-Warwisch

Mit einem prall gefüllten Spendenkoffer und einem Säckchen voller Geld ist Susanne Wulff zu Beginn der Sommerferien nach Ecuador gestartet. Jetzt teilte sie mit den etwa 135 Mädchen und Jungen der Grundschule Fünfhausen-Warwisch den riesigen Schatz, den sie nach fünfeinhalb Wochen Aufenthalt wieder mit nach Vierlanden gebracht hat: die Erinnerung an herzliche Dankbarkeit und Vertrauen, an arme und doch glückliche Kinder und an eine überwältigende Naturpracht.

Die 35-jährige Pädagogin hat sich in Quito, der Hauptstadt des südamerikanischen Ecuadors, um Straßenkinder gekümmert. Sie engagierte sich in einem der vier Häuser der Stiftung "Fundación Niños con destino", die insgesamt 1800 Kinder betreut. In dem schlichten Haus in Quito finden 180 Mädchen und Jungen für einige Stunden am Tag eine Zuflucht, erfahren ein wenig Wärme, bekommen etwas zu essen und können dort auch etwas lernen.

Die meisten dieser Kinder müssen sich allein als Schuhputzer oder Straßenverkäufer durchschlagen und haben noch nie eine Schule von innen gesehen. "Die haben sich so gefreut über unsere kleinen Spielzeuge und Bastelsachen", sagt Susanne Wulff.

Spielsachen, Kleidung und 680 Euro Spenden haben die Kinder der Schule Fünfhausen-Warwisch nach eingehender Inspektion von Kinderzimmer und Kleiderschrank und mit Einnahmen aus ihrem regelmäßigen Kuchenverkauf zusammengebracht. Das Geld reichte, um den Einrichtungen der Fundación viele kleine Wünsche zu erfüllen, von neuen Saftmixern in den kargen Küchen bis zu Bällen, Tuschkästen und Zahnbürsten für die Kinder. Stolz sind die Mädchen und Jungen der Schule Fünfhausen-Warwisch, dass ihr Schullogo jetzt Sporttrikots in Quito ziert. Nicht minder stolz tragen die südamerikanischen Mädchen, die in einem kleinen Basketballteam Gemeinschaft erfahren, die neue Kleidung.

Neben ihrer Arbeit mit den Kindern hat Susanne Wulff besonders die Vielfalt Ecuadors beeindruckt: "Der Dschungel ist einfach überwältigend. Wo man hinblickt sind Tiere und Pflanzen, alles üppig und nah." Doch nicht nur dort gab es viel zu entdecken. Sie hat blaufüßige Vögel beim Tanzen beobachtet, einen Vulkan bestiegen, fleißige Faultiere bewundert und eine handgroße Tarantel im Zimmer entdeckt. Natürlich hat sie auf der Äquatorlinie, die Ecuador durchzieht, ein rohes Ei senkrecht gestellt (anderswo unmöglich wegen der Corioliskraft) und ist in einem Bus für 16 Fahrgäste samt Fahrer mit 38 Kindern plus drei Erwachsenen gefahren. Sie erzählt vom Wäschewaschen im Steinwaschbecken, vom Kochen auf offenem Feuer, von Rindern als Ackerzugtieren, Verkehrschaos und Smog - all das gehört in Quito zum Alltag. Vielleicht dürfen die Mädchen und Jungen dort weiter auf Hilfe aus Fünfhausen hoffen. Die Kinderkonferenz berät am Durchdeich bald über künftige Projekte.