Hitze und Trockenheit: Das Gras wird einige Wochen brauchen, um sich wieder zu erholen

Mehr als 30 Grad im Schatten, kaum ein Tropfen Regen im gesamten Juli: Hitze und Trockenheit haben ihre Spuren auf dem Hauptdeich hinterlassen. An vielen Abschnitten präsentiert sich die dichte Grasnarbe der Hochwasserschutzanlage strohgelb und verdorrt. Das könnte über kurz oder lang zu Problemen führen, denn die Weidezeit der Schafe dauert bis Ende September.

"Noch haben die Tiere ausreichend zu fressen", sagt Andreas Pohl von der Wasserwirtschaft des Bezirks, "denn es gibt durchaus Deichabschnitte, wo das Untergras noch grün ist." Wenn die Trockenheit aber weiter anhält, kann das Futter für die Schafe knapp werden. Dann muss der Bezirk Schäfer Volker Derbisz unterstützen - so ist es vertraglich geregelt: Die Schafe übernehmen die Deichpflege, der Bezirk springt ein, wenn die Nahrung auf der Hochwasserschutzanlage nicht mehr reicht.

Das feuchte Frühjahr ließ das Gras anfangs gut sprießen. Dann haben die Schafe kaum eine Chance, die 32 Kilometer lange Deichlinie kurz zu halten. Entsprechend wurde Ende Mai/Anfang Juni gemäht, damit das Gras nicht zu hoch wird. Aus dieser Mahd resultiert die Heusilage, "die in der Regel während der Wintermonate verfüttert wird", sagt Pohl. Sollte die Grasnarbe des Deiches aber noch mehr verbrennen, wird die eiserne Reserve wohl kaum bis zum Winter halten.

"Eines ist aber klar", sagt Pohl. "Auch wenn es jetzt zwei oder drei Tage regnet: Dort, wo das Gras verbrannt ist, sprießen so schnell keine grünen Halme nach."