Krimi: Nach 18 Jahren geht der ZDF-Kommissar in den Ruhestand - sein Haus in Moorfleet wird verkauft

Kommissar Stubbe ist eine der beliebtesten deutschen Serienfiguren. Seit 1995 ermittelt der Wahl-Hamburger, dargestellt von Wolfgang Stumph (67), in der Reihe "Stubbe: Von Fall zu Fall" im Auftrag des ZDF. Regelmäßig lockt er Millionen Zuschauer sonnabends zur besten Sendezeit (20.15 Uhr) vor den Fernseher, heimst Stubbe - auch bei Wiederholungen - Einschaltquoten von mehr als 20 Prozent ein. In dem roten Backsteinhaus am Moorfleeter Deich 73 wurde nun zum letzten Mal gedreht. Die Reihe soll mit der 50. Folge (Arbeitstitel: "Mordfall Maria") enden.

Für Kommissar Stubbe bricht in dieser Folge endgültig eine neue Lebensphase an: Er steht kurz vor der Pensionierung, Tochter Christiane (Stephanie Stumph) zieht mit ihrem Freund Helge (Wanja Mues) in eine eigene Wohnung und Stubbes Lebenspartnerin Marlene (Heike Trinker) wird in wenigen Tagen zu ihrer neuen Anstellung nach Dresden aufbrechen - ohne ihn. Plötzlich ist Stubbe allein in dem großen Haus. Als er gerade über seine Zukunft nachdenkt, die er sich ganz anders vorgestellt hat, beschert ihm sein Beruf einen besonders kniffligen Fall. Es geht um den Tod einer Rollstuhlbasketballspielerin.

Stubbe und auch sein Partner, Kommissar Bernd Zimmermann (Lutz Mackensy), "sind nicht mehr die jüngsten", begründet Johannes Pollmann das Aus für die Reihe. "Schließlich ist im Rentenalter Schluss", sagt der Producer. Auch sei die Geschichte der Familie Stubbe an einer Zäsur angelangt. Pollmann will jedoch nicht ausschließen, dass die Reihe weiter fortgesetzt wird.

Peter Kahane führte in der letzten Folge Regie, ebenso in zehn bisherigen Folgen. Bei 20 der 50 Folgen hat er sich auch die Handlung ausgedacht. Gemeinsam mit Wolfgang Stumph und dem damaligen Producer Alfried Nehring entwickelte Kahane vor 20 Jahren das Stubbe-Format.

"Unser Kommissar war nie ein Actionheld, definiert sich durch seine sozialen Fähigkeiten und seine Kombinationsgabe", sagt der Autor und Regisseur. Im Laufe der Jahre sei die Figur des Kommissars ernsthafter geworden, hätten die Familienkonflikte mehr Tiefe bekommen. Kahane: "Wolfgang Stumph fing als Kabarettist an und ist nun ein volkstümlicher Charakterdarsteller."

Wolfgang Stumphs Tochter Stephanie, die seit der ersten Folge Filmtochter Chrissy darstellt, ist schon bald in einer neuen Rolle im Fernsehen zu sehen: In dem ZDF-Zweiteiler "Das Mädchen mit den indischen Smaragden" spielt sie eine der Hauptrollen.

Die erfolgreichste Folge wurde vor drei Jahren ausgestrahlt: "In dieser Nacht", zum Großteil im Sachsenwald gedreht, erreichte knapp neun Millionen Zuschauer (26 Prozent Marktanteil)

Bis zur Ausstrahlung der 50. und letzten Folge müssen sich die Fans noch gedulden: Sie ist für den Winter 2013/2014 geplant. Fans mit genug "Kleingeld" können übrigens bald wohnen wie die Stubbes: Das rote Backsteinhaus am Moorfleeter Deich 73, das von den Eigentümern von Brinkmann Gartenbau jahrelang an die Krimi-Produzenten vermietet wurde, soll nun verkauft werden.