Betr.: “Windriesen in den Vier- und Marschlanden“; verschiedene Artikel

Die Bezirksversammlung suggeriert aktuell durch Wahlreklame der SPD, bei dem sogenannten Repowering der vorhandenen, niedrigeren Windkraftanlagen gehe es um die Energiewende in Bergedorf und dadurch würden 100 % des bezirklichen Stromverbrauchs abgedeckt. Schön wäre es, wenn wir alle von so einer bezirkseigenen Stromversorgung kostengünstig profitieren könnten. Dem ist aber keinesfalls so. Denn diese privatfinanzierten Anlagen werden sehr wenigen nutzen und vielen Betroffenen sowie auch der breiten Mehrheit, insbesondere auch durch erhöhte Stromkosten, tatsächlich Schaden zufügen.

Der kostengünstig vor Ort produzierte Strom sammelt sich nämlich bereits heute sehr häufig in Deutschland zu großer Überschussenergie, die erheblich subventioniert ins Ausland verschenkt werden muss, da sonst mangels Verbrauch bzw. Speichermedien die Stromnetze zusammenbrechen würden. Dieser verschenkte Strom dient etwa zur Auffüllung der österreichischen Speicherkraftwerke, Energie, wir bei Windflaute teuer zurückkaufen müssen. Zudem wird der genannte Subventionsanteil gemeinsam mit einer staatlich festgesetzten weiteren Subvention an die Betreiber der Windkraftanlagen zu einer noch stärkeren Erhöhung der Strompreise führen. Glücklicherweise werden diese Subventionen nicht zu 100 % den Bergedorfer Bürgern schaden, sondern auf sämtliche Stromverbraucher in Deutschland umgelegt.

Ich frage mich daher, welchen Vorteil die Bezirksversammlung für uns Bürger in Bergedorf eigentlich erkannt haben will? Sorgen auch andere Bezirke Hamburgs für ihre eigene Stromversorgung durch Windenergie? Was ist deren Beitrag? Bergedorf ist doch keine Insel der Stromseligen, wobei den durch Windriesen Betroffenen unbegrenzt Nachteile aufgebürdet werden können.

Gerd Kirschenmann, 21035 Hamburg

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