Neuengamme (ten). Das Storchennest am Neuengammer Hinterdeich gegenüber vom “Gasthof Kücken“ von Hans-Dirk Hahn ist frisch herausgeputzt. Unter Leitung von Moritz Fey hievten Mitglieder der FF Neuengamme den Horst in etwa zehn Meter Höhe auf das berühmte Stuhlkunstwerk von Klaus Peters.

Jürgen Pelch, Storchenexperte vom Naturschutzbund Deutschland, hat für das neue Nest aus Weidengeflecht gesorgt und stand beim "Richtfest" beratend zur Seite. Der Standort war schon vor acht Jahren an der Gose-Elbe eingeweiht worden. Doch lange wurde der vier Meter hohe Stahlrohrstuhl samt Nest auf der Sitzfläche von Adebar verschmäht. Vermutlich hinderte die hohe Stuhllehne des eigentlichen Kunstwerks "Balanceakt Mensch und Natur" die Vögel am Anflug. So griff Klaus Peters, der sich auch als Naturschützer engagiert, zur Säge und machte den Stuhl zum Hocker. Mit Erfolg. Vor vier Jahren nahm erstmals ein Storch interessiert Platz. Im vergangenen Jahr war der Horst besonders für einen eifrigen Häuslebauer aus der Ohe-Nord interessant. Amüsiert beobachteten Besucher des Gasthofs immer wieder, wie ein Storch am Neuengammer Hinterdeich Nistmaterial aus dem mittlerweile altersschwachen Horst mopste. Wie sich herausstellte, staffierte er damit seinen Horst in der Ohe-Nord aus.

Jürgen Pelch zählt derzeit 18 Storchenpaare im Landgebiet, vermisst aber auch noch einige. "Manche kommen erst Anfang oder Mitte Mai", sagt er. Der "Nest-Hocker" ist jedenfalls bezugsfertig.