Ochsenwerder (hy). Ein Vierteljahrhundert war Paul Helle der Geschäftsführer des Gartenbauverbandes Nord (GVN), nun wurde dem 54-Jährigen gekündigt.

Weil der Verband sparen muss, ist Helle ab dem 1. Februar arbeitslos. Bei der Hauptversammlung des GVN im Bildungs- und Informationszentrum des Gartenbaus Hamburg verabschiedeten ihn die Gärtner.

Arno Albers, Vizepräsident des GVN, lobte Paul Helles Verdienste. "Nun verlässt uns die gute Seele des Gartenbauverbandes Nord", sagte Albers. Der Gärtner hob hervor, dass der Geschäftsführer sich nicht freistellen lässt, sondern "uns die Treue bis zum Schluss hält". Er habe "immer ein Ohr an der Basis, bei den Mitgliedern gehabt", sei "sehr gut vernetzt mit Politik und Verwaltung".

Seit mehr als 25 Jahren kümmert sich Helle um die Belange der Erwerbsgärtner in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Dabei würde Helle die Gärtner "nicht verwalten, sondern betreuen", sagte Albers. Der Vizepräsident erwähnte einige der Projekte und Probleme, die Helle für den Verband erfolgreich bearbeitet hatte, etwa das Wasserschutzgebiet Curslack/Altengamme, die Uferrandstreifen, EHEC sowie Ausstellungen und Wettkämpfe. "Es öffnen sich auch wieder Türen", meinte Albers. Er hofft, wie viele andere Gärtner, künftig in anderer Form mit Helle zusammenarbeiten zu können.

Dies wird zumindest im kommenden Jahr möglich sein: Paul Helle plant, den Gärtnern als selbstständiger Berater mit Blick auf die Internationale Gartenschau in Wilhelmsburg (April bis Oktober) zur Verfügung zu stehen. Einen Teil der Aufgaben des 54-Jährigen beim GVN wird Dr. Frank Schoppa, Präsident und Hauptgeschäftsführer des Verbandes übernehmen. Schoppa hat dort eine halbe Stelle inne. Die einzigen weiteren hauptamtlichen Mitarbeiter des Verbandes sind zwei Bürokräfte in Teilzeit. Bei der Versammlung ging es auch um das Kompetenzzentrum des Gartenbaus, das am Brennerhof entsteht. Darin integriert wird auch das Haus des Gartenbaus. Die Arbeiten am Neubau sollen Ende Februar beendet sein. Ab Mitte März konzentriert sich alles unter einem Dach: Gartenbauverband Nord, Landwirtschaftskammer, Bauern- und Landfrauenverband, Pflanzenschutzamt und die Krankenkasse für den Gartenbau. Die Kosten für das Zentrum, mit dessen Planung vor 20 Jahren begonnen wurde, betragen zehn Millionen Euro.

Die Infos zur Internationale Gartenschau: In einem Gewächshaus sollen Blumen aus den Vier- und Marschlanden ausgestellt werden, daneben wird ein Verkaufsstand aufgebaut. Ein weiterer Stand werde zusammen mit der Kulturlandschaft Lüneburger Heide betrieben.