Kirchwerder (kb). Der kleine braune Hengst, den wir dabei begleiten, wie er die Welt auf dem Reiterhof von Ellen und Herbert Putfarcken erobert, zeigt erstmals Zähne.

Oben blitzen vier und im Unterkiefer fünf schneeweiße "Milchzähnchen".

Und der Lütte benutzt sie: Er kann jetzt schon Gras und Kraftfutter knabbern, das Mutter "Weyda" (19) in der Box hat fallen lassen. Vor allem aber kann er nun kneifen. Klar, dass er die neue Errungenschaft an jedem ausprobiert. Da wird die Pferdemama malträtiert. Auch Züchter Herbert Putfarcken und Tochter Tina Paul müssen aufpassen, dass er ihnen nicht beim Halfteranlegen oder beim Führen einen blauen Fleck verpasst. Allerdings weist "Weyda" ihn zurecht und nimmt die Erziehung des kleinen Flegels in Angriff. Die Milchzähne fallen übrigens bei Pferden zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr aus und werden durch das endgültige Gebiss ersetzt.

"Weydas" Nachwuchs durfte mittlerweile schon mit dem zweiten kleinen Hengstfohlen auf die Weide. Neugierig versuchte er, Kontakt aufzunehmen. "Aber da ist ,Weyda' vor. Das gestattet sie noch nicht", erläutert Putfarcken. Also muss sie die ausgelassenen Frechheiten ihres Sohnes - Rempeln, Kneifen, Anspringen gehören zu seinem Repertoire - selbst ertragen. Mal sehen, wann sie ihn erleichtert zum Spielen mit den anderen Fohlen wegschickt.

Herbert Putfarcken ist mit dem Mini-Hannoveraner sehr zufrieden: "Das ist ein Pferd mit Ideen. Er hat einen im Sinn, ist neugierig und probiert alles aus. Diese Pferde brauchen wir für den Reitsport", sagt er und beobachtet den Kleinen amüsiert beim Rumtollen.