Curslack (ten). Gehört das Rieck-Haus zu Bergedorf oder zu Altona? Die Frage ist schwieriger zu beantworten, als es auf den ersten Blick aussieht. Denn das gut 500 Jahre alte Haus steht ohne Zweifel im Bezirk Bergedorf, ist aber auch seit 50 Jahren Außenstelle des Altonaer Museums.

Ein Schwebezustand hat sich eingestellt, seit seine Herauslösung aus der Stiftung Historische Museen Hamburg und die Übergabe an den Bezirk im Gespräch ist. "Wir sind das Rieck-Haus", sagt da plakativ Ursula Richenberger.

Die Geschäftsführerin des Vereins der "Freunde des Altonaer Museums" fürchtet mit der Übergabe des Rieck-Hauses an Bergedorf einen großen Verlust für die Arbeit des Altonaer Museums und für das Profil der Stiftung Historische Museen Hamburg: "Nur im Rieck-Haus kann exemplarisch an einem authentischen Ort, einem ehemaligen Vierländer Bauernhof, die bäuerliche Geschichte der norddeutschen Region erzählt werden." Das Rieck-Haus sei für die bäuerliche Sammlung des Altonaer Museum unverzichtbar. Es diene ihm als "unverzichtbare Erfahrungsquelle und Präsentationsort wichtiger Forschungsergebnisse". Schließlich weist der Verein auch auf den finanziellen Aspekt hin: Die Fortführung des Ausstellungsprogramms und die Verbesserung der Rahmenbedingungen (derzeit fehlt es an elektrischen Zuleitungen und Heizmöglichkeiten) seien nur in der weiteren Zusammenarbeit mit dem Altonaer Museum garantiert, "da der Bezirk Bergedorf bereits mehrfach signalisiert hat, über keine hinreichenden finanziellen Mittel zur Fortentwicklung des Rieck-Hauses zu verfügen", sagt Richenberger.

"Das Rieck-Haus ist für das Altonaer Museum unverzichtbar." Ursula Richenberger, Geschäftsführerin des Vereins "Freunde des Altonaer Museums"