Bergedorf. Marion Lewandowski ist mit ihrem Auto viel in den Vier- und Marschlanden unterwegs. Die Diplom-Sozialpädagogin steckt hinter dem Projekt “Mobelan - Mobile Beratung im Landgebiet“, das vor zwei Jahren ins Leben gerufen wurde.

Inzwischen haben sich ihre Hilfsangebote für Kinder, Jugendliche und deren Familien, aber auch für Mitarbeiter der Kinder- und Jugendeinrichtungen im Landgebiet herumgesprochen. Das Projekt wird immer stärker angenommen, sodass Lewandowski mehr Anfragen bekommt, als sie bewältigen kann. "Inzwischen gibt es eine Warteliste", sagt sie.

Zum Jahreswechsel übernimmt das Haus Warwisch, dem Mobelan seit dem Start angegliedert ist, die Trägerschaft des Projektes. Der Verein löst zum Jahreswechsel den Sportclub Vier- und Marschlande ab. "Bei Mobelan stehen erzieherische Hilfen verstärkt im Vordergrund. Deshalb ist das Haus Warwisch als Träger fachlich geeigneter", sagt Stefan Thomsen, Leiter der Einrichtung.

48 700 Euro wurden Mobelan für 2012 bewilligt - 5100 Euro mehr als für dieses Jahr. Trotzdem reicht das Geld vom Jugendamt nicht für eine volle Stelle, sondern nur für 30 Wochenstunden. Thomsen will sich deshalb um weitere Mittel bemühen. "Dann können wir die Personalstelle auf zwei Mitarbeiter verteilen. Das ist wegen kollegialer Beratung, Urlaubs- und Krankheitsvertretung sinnvoll", sagt er.

Das Arbeitsfeld von Lewandowski ist vielfältig: Sie baut Netzwerke auf, hält die mehr als 30 Kinder- und Jugendeinrichtungen im Landgebiet, zu denen auch die Schulen, Kitas und Sportvereine zählen, über neue Entwicklungen auf dem Laufenden. "Regelmäßig tagt die 'Arbeitsgemeinschaft Kinder und Jugend im Landgebiet' in wechselnd verschiedenen Einrichtungen", sagt Lewandowski. Die Sozialpädagogin und Mediatorin koordiniert auch Projekte wie den "Kindertag", an denen sich verschiedene Einrichtungen beteiligen.

Andersrum wird Lewandowski von den Schulen und Kitas angesprochen, wenn ein junger Mensch ihre Hilfe benötigt - etwa bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. "Dann geht es darum, die Stärken des Jugendlichen herauszuarbeiten und ihn zu motivieren, aber manchmal auch konkret darum, wie ein Bewerbungsgespräch geführt werden muss."

Kinder, Jugendliche und Familien können sich aber auch direkt an die mobile Beraterin wenden - anonym und kostenlos. Das niedrigschwellige Hilfsangebot richtet sich an Menschen, die sich mit ihren Problemen nicht ans Jugendamt wenden würden. Telefon: (040) 79 31 90 23 und 01 51 50 70 79 23.