Betr.: “Weniger Windräder in Ochsenwerder“, Vierlanden-Seite vom 5. 12. 2011

Ihr Artikel impliziert, dass die Anwohner in Ochsenwerder doch nun froh sein können, da sich die Erweiterungsfläche für Windenergieanlagen voraussichtlich verkleinern wird und zwei Anlagen herausfallen werden.

Tatsächlich zeigt dieser Umstand aber sehr deutlich, wie ungeeignet der Stadtstaat Hamburg für die Erweiterung von Windenergieflächen ist - es fehlt ganz einfach der Platz. Die genannte Erweiterungsfläche, eine kleine Fläche mit zwei Anlagen nördlich des Ochsenwerder Landscheidewegs fällt nicht aus den Planungen heraus, weil sich die Anwohner gegen diese Fläche wehrten oder die Betreiber der Bevölkerung entgegenkommen - sie darf ganz einfach rechtlich nicht als Erweiterungsfläche ausgewiesen werden.

Gründe hierfür sind naturschutzrechtliche Aspekte und die Hamburger Ausschlusskriterien. Letztere bewegen sich in Hamburg übrigens bundesweit gesehen am untersten Rand, um überhaupt Flächen für Windenergie in Hamburg ausweisen zu können.

Hamburg hat sich für die Erweiterung von Naturschutzgebieten und das neue Wohnungsbauprogramm mit jährlich 6000 neuen Wohnungen entschieden. Davon sollen rund 80 in Ochsenwerder entstehen. Für die Erweiterung von Windenergieflächen ist deshalb wenig Platz in Ochsenwerder.

Die Anwohner wehren sich gegen das Heranrücken der zweiten geplanten Erweiterungsfläche, die bis unter 500 Meter an die Wohnbebauung heranreicht und nur 700 m von geplanten Neubaugebieten entfernt ist. Diese Fläche lag immer im Hauptaugenmerk der Anwohner! Zudem ist die Höhe der geplanten Windenergieanlagen so nah an der Wohnbebauung nicht akzeptabel. Die Anwohner fürchten gesundheitlichen Schäden - es gibt andere Lösungen!

Simone Vollstädt, 21037 Hamburg