Bergedorf (upb). Vom Sander Damm aus betrachtet wirkt die Anfang März gerodete Fläche zwischen Autohaus Krüll und Schleusengraben eher klein.

Dass die Stadt Hamburg hier dennoch für die nächsten Monate eine 1,2 Millionen Euro teure Sanierung plant, liegt am wenig appetitlichen Stück Bergedorfer Geschichte, die im Untergrund schlummert.

Seit in den 1950er-Jahren das hier stehende Gebäude der Zuckersiederei Theodor Tönnies abgerissen wurde, verfüllte man die Grube auch mit Bauschutt, aber vor allem mit Gewerbe-, Haus- und Sperrmüll. Die Folgen hat die Umweltbehörde dokumentiert: "Bei Untersuchungen in den vergangenen Jahren wurden nicht nur Bodenbelastungen festgestellt, sondern auch die Gefahr der Entstehung von Deponie-Gasen", heißt es in einer Mitteilung. Zwar gingen von der Fläche derzeit keine Gefahren für Mensch oder Tier aus, aber vor einer Neubebauung müsse saniert werden.

Und diese Pläne sollen so schnell wie möglich Wirklichkeit werden. Denn die 4800 Quadratmeter liegen nicht nur mitten im Bereich "Lebensader Schleusengraben", den der Bezirk zu einem stadtnahen Gewerbe- und Wohnquartier machen will. Es handelt sich sogar um die einzige Fläche (neben dem Areal an der Autobahn), die hier im Besitz der öffentlichen Hand ist.

Der Bezirk hofft, zeitnah einen Investor zu finden, der auf der Fläche ein mehrstöckiges Bürogebäude errichtet. Die Sanierungsarbeiten sollen im Frühherbst beginnen und spätestens zum Jahresende abgeschlossen sein. Die Kosten werden über das "Sonderinvestitionsprogramm Hamburg 2010" finanziert.