Bergedorf. Er habe sie mit Schlägen gefügig gemacht. Eigentlich sollten sie vorher auch noch eine Spielhalle überfallen, mit dem Zeigefinger in ihrer Jacke den Eindruck erwecken, sie hätten eine Waffe. Als sie sich weigerten, habe es abermals Schläge gegeben.

Mit Gewalt wurden zwei junge Lohbrügger zu Straftaten genötigt - von einem 17-Jährigen.

Das sagten ein 13-Jähriger und ein 18-Jähriger am Wochenende bei der Polizei aus. Die beiden Lohbrügger aus der Korachstraße waren festgenommen worden, nachdem sie Sonntag gegen 14.30 Uhr in den Schlecker-Markt im Einkaufzentrum Binnenfeldredder eingebrochen waren. Eine Zeugin hatte beobachtet, wie sich zwei männliche Personen am Schaufenster des Drogeriemarktes zu schaffen machten, daraufhin die Polizei gerufen. In der Zwischenzeit schlug einer von beiden die Scheibe ein, stieg ins Geschäft ein. Sein Komplize blieb draußen, sollte "Schmiere stehen".

Als die Polizei eintraf, konnte sie zunächst nur den Aufpasser festnehmen. Sein Komplize war mit Beute in Richtung Röpraredder geflüchtet. Er konnte aber wenig später in einem VHH-Bus gefasst werden. 27 Schachteln Zigaretten sowie eine Schnittwunde an der rechten Hand hatten ihn überführt.

Bei ihrer polizeilichen Vernehmung packten die Einbrecher aus, verrieten Details über ihren Anstifter. Es soll sich um einen 17-Jährigen handeln, der bereits polizeibekannt ist. Da der Bergedorfer schon wegen anderer Delikte inhaftiert worden war, soll er nun Schwächere mit Gewalt dazu zwingen, Straftaten zu begehen. So habe er den 13- und 18-Jährigen Schals und Masken gegeben, um sich zu vermummen. Ihr Auftrag hatte gelautet: Die Kasse im Drogeriemarkt stehlen. Das Schwerpunktkommissariat für Intensivtäter hat die Ermittlungen übernommen.