Neuengamme (kk). Laut knatterten die Maschinen vom Harley-Davidson-Club aus Escheburg, als sie am Neuengammer Hausdeich 127 vorfuhren.

So mancher Bewohner der dortigen Behinderten-Einrichtung sowie zahlreiche Sommerfestgäste waren beeindruckt von so viel Chrom und Pferdestärken.

Doch das war nur der lauteste Programmpunkt auf dem Erdlandschen Hof. Denn die 29 Bewohner und ihre 23 Betreuer hatten viele Gäste eingeladen, etwa die Freiwillige Feuerwehr Neuengamme und die Jugendtheatergruppe "Echolot" (Kirchengemeinde Neuengamme), die Sketche aufführte. Für den Rest des entspannten Nachmittags spielte "The Living Music Box", ein Projekt behinderter Musiker der Stiftung Alsterdorf, aus ihrem breiten Repertoire, das von Elvis über "Ideal" bis zu den "Bee Gees" reicht.

Im dem alten Bauernhaus wohnen 29 geistig Behinderte zwischen 21 und 74 Jahren. "Bei uns zählt weniger das Alter, vielmehr entscheidet Sympathie, und das funktioniert", erklärt Vize-Leiterin Viola Heid-Dunker das Leben in vier WGs, die sich Erdländer, Mitländer, Highländer und Oldländer nennen. Ab und an wird ein Platz frei, wenn jemand eine eigene Wohnung bezieht. Für diese Zwecke betreibt der Träger "VIA e.V" etwa die "ambulant betreute Hausgemeinschaft Rektor-Ritter-Straße" und bietet ambulante Dienste nach Bedarf an.