Moorfleet (wi). Bei der Mai-Sitzung des Stadtplanungsausschusses verweigerten sie noch ihre Zustimmung.

Jetzt gaben die Politiker grünes Licht für die öffentliche Auslegung des Bebauungsplan-Entwurfs "Moorfleet 16". Der Grund: Der Bezirk büßt Geld ein, wenn das Verfahren nicht bis Ende des Jahres abgeschlossen ist. Gehört "Moorfleet 16" doch zu einem Gesamtpaket von Wohnungsbau- und Gewerbeflächen, für deren Ausweisung der Bezirk eine Art Prämie von der Stadt Hamburg erhält. Dem wollten die Politiker nicht im Wege stehen.

Doch an ihre Zustimmung knüpften sie auch eine Bedingung. Wie berichtet, soll am Brennerhof ein 6,5 Hektar großes Gewerbegebiet entstehen. Hinzu kommt eine 6000 Quadratmeter große Fläche für einen Lebensmittelmarkt. Ein Teil des Areals ist mit Altöl, Schwermetallen und krebserregenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen belastet - von einem Schrotthändler, der dort bis 1994 seinen Betrieb hatte. Zwei Gutachten, die von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) 2005 in Auftrag gegeben worden waren, benannten die Schadstoffe und enthielten Sanierungsvorschläge.

Doch im Zuge der Gewerbe-Ansiedlung soll die Fläche nun nicht mehr saniert, sondern versiegelt werden. Dieser Sinneswandel stieß bei den Politikern auf Unverständnis und Kritik. Als Grund wurde ein Gutachten genannt, das die BSU 2007 in Auftrag gab und in dem "keine Gefahr für das Grundwasser" festgestellt wurde. Das wollen die Politiker nun schwarz auf weiß sehen. Entsprechend forderten sie, das Gutachten bis zur nächsten Sitzung einsehen zu können. Sollte sie das Papier nicht überzeugen, können sie das B-Planverfahren auch in der Juni-Sitzung noch stoppen.