Bergedorf (hy). Sie treffen sich alle zwei, drei Jahre, um gemeinsam etwas zu unternehmen - und das bereits seit 1960.

Gestern war es wieder soweit: Der Abschlussjahrgang 1959 der ehemaligen Grund- und Hauptschule Allermöhe-Oberwärts am Allermöher Deich feierte bei einer Schifffahrt durch die Marschlande ein Wiedersehen. Mit an Bord - wie bei allen Treffen - war Hellmut Tagge (85), der ehemalige Klassenlehrer und Schulleiter.

Von den damals 35 Schülern waren gestern 22 erschienen. "Einige waren verhindert, drei sind nicht mehr am Leben", sagt Eva Rautmann (65). Bei den bisherigen Klassentreffen ging es unter anderem zum Wandern durch den Sachsenwald oder zum Bowling.

Hellmut Tagge genießt bei den Ex-Schülern, von denen die meisten nun im Rentenalter sind, nach wie vor großes Ansehen. "Er war immer ein sportlicher Typ. Seit seinem Turnunterricht sind wir große Sportfans - bis heute", sagt Eva Rautmann. Ihr früherer Klassenkamerad Artur Heitmann (65) fügt hinzu: "Herr Tagge galt uns immer als Vorbild, auch weil er stets ein offenes Ohr für unsere Sorgen hatte und die schwächeren Schüler ebenfalls förderte." Auch der 85-Jährige hat viele positive Erinnerungen an die gemeinsame Zeit: "Trotz der großen Klasse verlief der Unterricht sehr harmonisch."

Tagge war von 1957 bis 1972 an der Schule Allermöhe-Oberwärts beschäftigt. Nachdem sie mit anderen Schulen 1972 zur Zentralschule am Mittleren Landweg (heutige Grundschule) fusionierte, war Tagge Schulleiter der neuen Schule. "Dort hat er später unsere Kinder unterrichtet", sagt Heitmann. 1986 ging er in Pension.

Der in Pöls bei Reinfeld geborene Tagge lebt mit seiner Frau in Wentorf. Das Ehepaar hat drei Kinder, drei Enkel und vier Urenkel. Der Vater und der Bruder des 85-Jährigen waren auch Lehrer, eine Tochter und zwei Enkelkinder sind ebenfalls in seine Fußstapfen getreten.