Bergedorf (wi). In der Reihe “Vierländer Künstler“ eröffnet das Kultur- & Geschichtskontor heute die Ausstellung “Von Vierlanden in die weite Welt - Fotografien und Erdarbeiten von Achim Sperber“.

Zum ersten Mal werden beide Seiten des Künstlers aus Kirchwerder parallel gezeigt: Fotografien von Achim Sperber und Malereien von Jo Eagle.

Achim Sperber wurde 1950 in Geesthacht geboren und wuchs im nahe gelegenen Börnsen auf. Schon als Gymnasiast interessierte er sich für die Fotografie und trat mit 15 Jahren der Bergedorfer "Camera" bei. Erste Aufträge vom "Stern" bestärkten ihn, so war es nur folgerichtig, dass er 1972 das Studium an der renommierten Folkwang Hochschule in Essen aufnahm. Im selben Jahr erhielt er den Deutschen Jugendfotopreis, 1973 stellte er bereits bei der Photokina in Köln aus.

Mit dem Diplom schloss Sperber 1977 sein Studium ab und übernahm einen Lehrauftrag für Fotografie an der Pädagogischen Hochschule Essen. Schon zwei Jahre zuvor hatte er mit seiner freiberuflichen Tätigkeit als Fotojournalist begonnen. Foto-Reportagen und -Essays für Magazine wie "Geo" und "Merian", aber auch Studienreisen führten ihn in den kommenden Jahren unter anderem nach Australien, Neuseeland, Afrika, China, Südamerika, die USA und Grönland.

Seit 1977 in Altengamme, dann in Kirchwerder ansässig, verarbeitete er die fotografischen Ergebnisse seiner Reisen zu zahlreichen Bildbänden und Reiseführern, zu denen - neben den eindrucksvollen Porträts von Hamburgs Partnerstadt Shanghai, der Provence oder auch Grönland - der 1981 erschienene Band "Land hinterm Deich" über seine Wahlheimat, die Vierlande, gehört. Hier zählte er, neben Werner Schröder und anderen, zu den Mitbegründern der "Interessengemeinschaft Bauernhaus", die sich aktiv für den Erhalt der Vierländer Hauslandschaft einsetzte.

Doch die Fotografie allein füllte Achim Sperber nicht aus: "Im Laufe dieser Zeit wünschte ich mir zunehmend, das, was mich bewegt, auch mit anderen Mitteln auszudrücken - konkreter, sinnlicher, in direktem Kontakt und in unmittelbarer Auseinandersetzung mit der Materie, die mich umgibt." Durch diesen Wunsch getrieben, entstanden 1993 erste Bildexperimente mit Teer, Sand und anderen Materialien, die er von seinen Reisen mitbrachte. Seit dieser Zeit arbeitet Achim Sperber freiberuflich auch als Maler, doch nicht unter seinem bürgerlichen Namen, sondern unter dem Pseudonym Jo Eagle.

Die Ausstellung wird heute um 19 Uhr am Reetwerder 17 eröffnet und läuft bis zum 14. Oktober. Zu sehen ist sie während der Öffnungszeiten des Kultur- & Geschichtskontors - mittwochs von 10 bis 20 Uhr, freitags von 10 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung unter Telefon (040) 721 28 23.