Billwerder (ten). Sie sieht ein wenig aus wie ein Ufolandeplatz, die ovale Baustelle an der Autobahn 1 in Höhe der Glockenhausbrücke in Billwerder.

Doch nicht Außerirdische sollen sich hier versammeln, sondern Regentropfen. Direkt an der Bille entsteht ein Regenrückhaltebecken quasi als Nachklapp zum sechsstreifigen Ausbau der A 1.

Das Becken wurde vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer geplant. Es kann 238 Kubikmeter Wasser fassen, also auch ein Starkregenereignis, wie es statistisch alle zehn Jahre einmal passiert. Diese 238 000 Liter entsprechen knapp 3000 Badewannenfüllungen - ein ordentliches Volumen zum Planschen. Doch gebadet wird im Regenrückhaltebecken natürlich nicht. Es soll Regen und Oberflächenwasser aufnehmen, das vor dem Autobahnausbau direkt über die Böschung in die Vorfluter gelaufen ist - wie etwa in die Bille. Unter anderem durch den Bau von Lärmschutzwällen ist dieser natürliche Ablauf eingeschränkt. Das Rückhaltebecken fasst nicht nur das Oberflächenwasser, sondern reinigt es auch. Denn dem etwa 25 mal 42 Meter großen und etwa zwei Meter tiefen Betonbecken, das mit einer dichten Folie ausgeschlagen ist, sind unterirdisch Einrichtungen vorgeschaltet. In den Schächten und Tauchwänden setzen sich Schwebstoffe ab. Zur weiteren Reinhaltung dienen ein Bodenfilter und eine Dränage. Über eine Drossel wird das Wasser aus dem Becken schließlich in die Bille geleitet. Bis Mitte August soll nicht nur das neue Becken fertig sein, sondern die gesamte Entwässerung entlang des sechsspurig ausgebauten Autobahnstücks zwischen Billstedt und Moorfleet.