Rüdiger-Horst Bambach beantragt, das Planverfahren für “Moorfleet 16“ auszusetzen.

. Hohe Hallen und Altlasten im Boden - der Bebauungsplanentwurf "Moorfleet 16" bereitet den Ortspolitikern Unbehagen (wir berichteten). Rüdiger-Horst Bambach (FDP) fordert Konsequenzen: "Keine Abdeckung der Altlasten im Boden, sondern Sanierung der Fläche."

Der Stadtplanungsausschuss hatte seine Entscheidung zur öffentlichen Auslegung des Planentwurfs Anfang Mai bereits vertagt. Bambach will jetzt die Aussetzung des Planverfahrens erreichen. Der fraktionslose FDP-Bezirkspolitiker hat einen entsprechenden Antrag für die Bezirksversammlung eingereicht. Sie tagt morgen ab 18 Uhr im Bergedorfer Rathaus, Wentorfer Straße 38.

Bambach fordert, zunächst die gesamte Bebauungsfläche (etwa zehn Hektar) im Plangebiet zwischen Andreas-Meyer-Straße, Autobahn 1 und Brennerhof von Altlasten zu befreien. Ihre geplante Oberflächenabdeckung und Versiegelung solle als unzulässig abgelehnt werden. "Bodenverschmutzungen aus Altlasten bleiben Altlasten für kommende Generationen. Im vorliegenden Fall ist zudem eine Verunreinigung des Grundwassers nicht auszuschließen", argumentiert Bambach.

Tatsächlich wurde ein Teil der Fläche durch Schrottplätze kontaminiert. Festgestellt wurden auf einem 3400 Quadratmeter großen Gebiet unter anderem Altöl, Schwermetalle und krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Laut Umweltbehörde bestehe jedoch keine Gefahr für das Grundwasser.

Dennoch plädiert Bambach für eine grundlegende Sanierung. Er verweist auf das Projekt am Sander Damm (Bergedorf), wo mithilfe von 1,2 Millionen Euro aus dem "Sonderinvestitionsprogramm Hamburg 2010" eine Altlastenfläche hergerichtet wird.

Eine derart sanierte Fläche in Moorfleet möchte Bambach zudem angemessen bebaut wissen. Geplant sind derzeit bis zu 15 Meter hohe Gebäude auf einem Gelände, das bereits vier bis sechs Meter hoch ist. Bambach regt an, die Bebauungslinie entlang der Straße am Brennerhof durch mehrere Lücken zu öffnen. Außerdem dürften die Gebäude nicht höher werden als die des Kompetenzzentrums, das gegenüber geplant ist. So soll eine Schluchtenwirkung am Landschaftstor in die Marschlande vermieden werden.

Bei der öffentlichen Plandiskussion vor zwei Jahren hatten die Anwohner die Idee, einen Lebensmittelmarkt in dem Gewerbegebiet anzusiedeln, begrüßt. Skeptisch wurden die Verkehrsführung und Versiegelung beurteilt. Gefordert wurde damals ein weiteres Schöpfwerk, da die "Moorfleeter Wanne" bei weiterer Versiegelung zunehmend vernässe.

"Im vorliegenden Fall ist eine Verunreinigung des Grundwassers nicht auszuschließen." Antragsteller Rüdiger-Horst Bambach, FDP