Neuengamme (wi). Zwar stimmten die Mitglieder des Unterausschusses für Bau- und Liegenschaftsangelegenheiten (BuL), wie berichtet, über die Pläne der NET OHG ab, im Windpark Neuengamme vier alte durch drei neue Anlagen zu ersetzen (Repowering).

Damit wollten sie aber nur ein Meinungsbild schaffen. Auswirkungen hatte diese Abstimmung nicht. Die BuL-Mitglieder konnten das Vorhaben lediglich zur Kenntnis nehmen. Denn entschieden wird darüber an anderer Stelle: in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) "auf der Grundlage des Bundes-Immissionsschutzgesetzes", sagt deren Sprecher Volker Dumann.

Unabhängig davon entwickelte sich in der Sitzung aber eine lebhafte Diskussion über die geplanten Windkraftanlagen, deren Naben mit einer Höhe von 100 Metern doppelt so hoch sind wie die der alten Windräder. Tenor des Meinungsaustausches: CDU, SPD und Grüne sprachen sich gegen das Repowering aus, lediglich der Vertreter der Linken war dafür. Dass auch der Grüne dagegen argumentierte, lag laut Grünen-Fraktionschefin Liesing Lühr einzig daran, dass ihm wichtige Informationen fehlten. "Zum Beispiel, dass die BSU den Betreibern wegen der Höhe der Anlagen zusätzliche Auflagen gemacht hat", sagt Lühr. "Grundsätzlich begrüßen wir den Ausbau von Windkraftanlagen." Zumal, wenn es sich wie in Neuengamme, um eines der insgesamt sechs Hamburger Vorranggebiete handele, die im Flächennutzungsplan speziell für Windkraftanlagen ausgewiesen sind.

BSU-Sprecher Volker Dumann bestätigt, dass die Betreiber der NET OHG in Altengamme, Klaus Soltau und Jens Heidorn, für die geplanten drei neuen 2000-Kilowatt-Anlagen einen Genehmigungsantrag gestellt haben. Er bestätigt auch, dass die BSU weitere artenschutzrechtliche Untersuchungen fordert, die noch nachgereicht werden müssen. "Generell setzt die Stadt ausdrücklich auf den Ausbau von Windenergie", sagt Dumann, "zumal sie ein entscheidender Bestandteil von 'Hamburg Energie' ist, dem erst in der vorigen Woche gegründeten kommunalen Anbieter von erneuerbarer Energie für die Stadt Hamburg."

"Die Stadt setzt ausdrücklich auf den Ausbau von Windenergie"