Fünfhausen (ten). Vor der Schule Fünfhausen-Warwisch am Durchdeich 108 gilt Tempo 30, die Straße selbst dürfen Fahrzeuge vom Süderquerweg aus nur dann durchfahren, wenn sie nicht breiter als 1,90 Meter sind.

Zwei Tatsachen, die Autofahrer gern ignorieren, wie Günter Merle, Fünfhausens Polizeiposten, fast täglich feststellen muss.

Gestern überprüfte er mit einem Lasermessgerät die Geschwindigkeit der Autos vor der Schule, ermahnte gemeinsam mit Gerald Milinovic (Moorfleet) Fahrer, die mit zu dicken Wohnmobilen in Richtung Heinrich-Osterath-Straße unterwegs waren. Manche waren einsichtig, eine Anwohnerin protestierte. Sie fahre seit Jahren mit ihrem Mobil durch Fünfhausen, noch nie habe jemand etwas gesagt. Im Ernstfall kostet ein Verstoß 20 Euro und bringt einen Punkt in der Flensburger Kartei.

Günter Merle hört sich so manche Ausrede an, wenn er Autofahrer vor der Schule mit zu hoher Geschwindigkeit ertappt. Oft seien es gerade die Mütter, die ihre Kinder dort zu Schule brächten, oder Anwohner, die sich über Raser beschwerten, die dann selbst zu schnell führen.

Gestern allerdings schlichen die meisten Autos an der Schule vorbei. "Das Frühwarnsystem funktioniert in Fünfhausen gut", meinte Merle. Zudem war es insgesamt eher ruhig, denn die Kinder sind in dieser Woche auf Schulreise. Merle und Milinovic lobten, dass die Autofahrer aufmerksam und langsam die 400 Meter lange Tempo-30-Strecke absolvierten. Dies sei keine Selbstverständlichkeit: "Vorausschauendes Fahren ist selten geworden. Die Autofahrer sind häufig zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt", kritisiert Merle. Zufrieden ist er mit der Anschnallmoral in Fünfhausen. Auch unerlaubte Handytelefonate am Steuer seien selten: "Das habe ich im Laufe der Jahre in den Griff gekriegt", sagt er, der den Polizeiposten in Fünfhausen seit zwölf Jahren bekleidet.