Anwohnerin fordert Zebrastreifen vor dem neu gestalteten Gelände am Kirchwerder Landweg.

Renate Hammann, die gegenüber wohnt, beobachtet immer mehr Kinder auf dem neuen Spielplatz. Auch sie sorgt sich jedoch zunehmend um die Sicherheit der kleinen Spielplatz-Besucher. Zwar fordern "Achtung Kinder"-Schilder die Autofahrer zu erhöhter Aufmerksamkeit auf, die Großmutter zweier Enkel bezweifelt aber, dass das ausreicht: "Allein kann man Kinder da doch gar nicht hinschicken, dafür ist die Straße viel zu befahren." Entsprechend schlägt sie einen Zebrastreifen vor.

Einfacher gesagt als getan. Denn der Kirchwerder Landweg weist "eine absolut unauffällige Unfall-Lage auf", sagt Jens Klockmann von der Verkehrsabteilung der Bergedorfer Polizei. Er räumt zwar ein, dass auf der schnurgeraden Straße nicht selten zu schnell gefahren wird, "das ist auch der Grund, warum wir dort regelmäßig die Geschwindigkeit messen".

Dass ein Zebrastreifen das Patentrezept schlechthin ist, da hat Klockmann durchaus seine Zweifel: "Es ergeben sich immer wieder Probleme bei Übergängen auf gerader Strecke - Irritationen auf beiden Seiten", sagt er und verweist auf den Zebrastreifen in Höhe des Übergangswohnheims am Curslacker Neuen Deich. Der Autofahrer wisse häufig nicht, ob der Fußgänger die Straße wirklich queren will. Umgekehrt könne der Fußgänger nicht immer einschätzen, ob der Autofahrer auch tatsächlich hält.

Für die Verkehrspolizei gibt es aufgrund der "unauffälligen Unfall-Lage" zurzeit keinen Grund, die Angelegenheit zu prüfen. Es sei denn, sie erhielte den Auftrag dafür - zum Beispiel vonseiten der Politik.

Kritisiert wird von Eltern, deren Kinder den Spielplatz besuchen, auch der Eingangsbereich, denn durch die Metallpforte können Kinder problemlos hindurchsteigen. Wolfgang Charles, im Bergedorfer Bezirksamt als "Sachgebietsleiter Öffentliches Grün" auch für die Spielplätze zuständig, mag darin keine Gefahr erkennen: "Diese Art von Zugang ist Standard, wird auch auf vielen anderen Bergedorfer Spielplätzen - etwa im Rathauspark oder am Katendeich - verwendet." Bisher habe es dort laut dem Sachgebietsleiter keine Probleme gegeben. Die Kinder müssten auch lernen, sich im Straßenverkehr ordnungsgemäß zu verhalten, fügt Charles hinzu. "Außerdem ist dieser Spielplatz nicht für Kinder-Gruppen mit nur einer Aufsichtsperson gedacht. Das Bezirksamt kann schließlich nicht die Aufsichtspflicht für Kindergärten übernehmen", sagt Charles.