Fünfhausen. Der Kompromiss schien zum Greifen nahe. Nach langem Hin und Her konnten sich CDU und SPD auf einen gemeinsamen Antrag verständigen, wie mit den Hunderten ungenehmigten Lauben im Landgebiet verfahren werden soll.

Doch es kam nicht zur Abstimmung bei der jüngsten Sitzung des Regionalausschusses. Sie wurde um vier Wochen verschoben.

Hintergrund dieser Entscheidung war, dass die Politiker erst kurz vor der Sitzung erfuhren, dass bereits 71 Laubenbesitzer eine Beseitigungsverfügung von der Bauprüfabteilung erhalten haben. Wann diese Schreiben verschickt worden waren, konnte auch der Regionalbeauftragte Arne Dornquast nicht sagen. "Das kann Jahre oder erst wenige Wochen her sein", sagt Peter Gabriel (SPD). Entsprechend sahen die Politiker Klärungsbedarf und wollen sich nun umfassend vonseiten der Verwaltung informieren lassen - noch vor der nächsten Sitzung.

Wie berichtet, ist das Bezirksamt aufgrund eines verwaltungsgerichtlichen Vergleichs aus dem Jahr 2001 in Zugzwang. Damals wurde mit den fünf Klägern und einer Interessengemeinschaft der Rückbau von sechs Hütten am Süderquerweg auf eine Grundfläche von jeweils vier Quadratmetern vereinbart. Grundlage für den Vergleich war, dass das Bezirksamt die Beseitigung unzulässiger Anlagen konsequent weiter verfolgt. Danach müssen alle ungenehmigten Lauben bis zum Jahr 2011 auf vier Quadratmeter kleine Schuppen zurückgebaut werden.

In ihrem interfraktionellen Antrag schlagen CDU und SPD zwar auch das "Auslaufen der Nutzung zu einem bestimmten Termin" vor. Dieser soll aber erst im Jahr 2019 sein. Den Besitzern der illegalen Lauben soll also eine Übergangsfrist von zehn Jahren gewährt werden. Begründung: Die baurechtswidrigen Zustände bestehen teilweise seit mehr als 40 Jahren. Die Nutzer mussten deshalb davon ausgehen, dass ihre Lauben geduldet werden. Entsprechend viel Geld haben sie zum Teil hineingesteckt.