Billwerder. Auf etwa 300 Quadratmetern können die Besucher des Deutschen Maler- und Lackierer-Museums Wissenswertes und Spannendes über die mehr als 800 Jahre alte Geschichte dieses Handwerks erfahren.

In dem denkmalgeschützten Glockenhaus am Billwerder Billdeich 72, in dem das Museum am 18. Mai 1984 eröffnet wurde, werden historische Werkzeuge, Dokumente, Schablonen, komplette Werkstätten aus verschiedenen Epochen und vieles mehr ausgestellt. Am kommenden Montag, 13 Uhr, wird das 25-jährige Bestehen des einzigen Museums seiner Art in Deutschland gefeiert.

Hinter der Einrichtung steht der Verein zur Förderung des deutschen Maler- und Lackierer-Museums, dessen Vorstand fünf Malermeister im Ruhestand bilden. Einer von ihnen ist Ewald Hamburg, früherer Inhaber der gleichnamigen Handwerksfirma.

In sechs Ausstellungsräumen auf zwei Etagen sind etliche Relikte aus der jahrhundertealten Geschichte der Maler und Lackierer zu entdecken. "Die Ausstellungsstücke sind Geschenke und Leihgaben", sagt Ewald Hamburg. Das Museum sei unter Malern und Lackierern deutschlandweit bekannt: "Die kommen aus der ganzen Republik her, um sich über die Geschichte ihres Berufes zu informieren", sagt Hamburg.

Ein Schwerpunkt des Museums liegt in der Kunstmalerei: "Schließlich ist daraus der Beruf des Malers und Lackierers, wie wir ihn heute kennen, nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden", sagt der 71-Jährige und fügt hinzu: "Früher haben Maler auch maseriert und marmoriert. Das lohnt sich schon lange nicht mehr, weil man im Baumarkt alles neu und günstiger bekommt." Zu sehen gibt es auch 200 Jahre alte "Berichtshefte" (Zeichenbücher).

Gegründet wurde das Museum von Joachim Germann (85), der mehr als 20 Jahre lang an der Spitze des Vereinsvorstands stand. Sein Nachfolger ist Rudolf Gregersen (73).

Das Glockenhaus gehört der Stadt Hamburg, es wird von dem Museums-Verein gepachtet und instand gehalten, ebenso der Barockgarten neben dem Gebäude. Finanziell unterstützt wird der Verein durch eine Stiftung der Hamburger Maler-Innung. "Schließlich entstehen uns durch die Beschäftigung einer Teilzeitkraft für die Archivpflege, Telefon, Fax, Porto und weitere Posten regelmäßige Kosten", sagt Hamburg.

Zu der Jubiläumsfeier in der Tenne, der Strohdachscheune gegenüber dem Museum, ist Jedermann willkommen. Das Glockenhaus ist geöffnet, Führungen werden nach Bedarf angeboten. Als Ehrengäste werden Bezirksamtsleiter Dr. Christoph Krupp, Dr. Volker Konerding (ehemaliger Mitarbeiter des Denkmalschutzamtes) und ein Vertreter der Kulturbehörde erwartet.

Das Museum hat sonnabends und sonntags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Führungen können auch außerhalb der Öffnungszeiten vereinbart werden - Telefon: (040) 34 38 87. Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.malermuseum.de .

"Früher haben Maler auch maseriert und marmoriert. Das lohnt sich schon lange nicht mehr." Ewald Hamburg