Lohbrügge. Als Tourist ist es oft keine Kunst, sich im Ausland zurechtzufinden. Wie aber ergeht es Schülern, die sich in der Metropole New York über Land, Leute und spezielle Projekte informieren sollen? 23 Schüler des Gymnasiums Lohbrügge (GyLoh) wollten es wissen, reisten am 5. Mai nach New York.

"Die Schüler sollten unter anderem zentrale Institutionen in einem fremdsprachigen Land kennenlernen", sagt GyLoh-Auslandskoordinatorin Martina Hoffmann. Jetzt sind die jungen Leute mit vielen Eindrücken zurückgekehrt.

Aline Studemund (17) und Eva Harder (17) besuchten etwa die Suppenküche "St. John's Bread and Life" in Brooklyn. "Uns ist aufgefallen, dass die Hilfe der Suppenküche nicht nur auf die Essensausgabe ausgerichtet ist. Den Menschen wird auch geholfen, einen neuen Job zu finden und wieder zurück in ein selbstständiges Leben zu finden", fasst Aline Studemund zusammen. Und diese Hilfe sei auch nötig, schließlich hätten die Amerikaner deutlich weniger staatliche Absicherungen als die Deutschen.

Die New Yorker Börse durften Yurian Idler (17) und Nils Zimmer (16) besuchen. "Aufgefallen sind uns die hohen Sicherheitsvorkehrungen. Wir mussten durch einen Check gehen, bevor wir überhaupt hinein durften", erzählt Nils Zimmer. Unter anderem mit der Hauptarchivarin der "New York Stock Exchange" an der Wall Street kamen die Schüler ins Gespräch. Hauptthema: die Krise. "In Michigan beispielsweise liegt die Arbeitslosenzahl bei 22 Prozent", sagt der Schüler: "Dennoch sind die Menschen zuversichtlich, bald wieder aus der Krise herauszukommen."

Selina Timmann (19) und Vanessa Kröpke (18) setzten sich mit dem Thema Aids auseinander. "Im Schulsystem wird das Thema vermieden. Anders als bei uns, wo man offen darüber spricht", sagt Vanessa Kröpke. Sie besuchten eine Grundschule, in der mit einem "Aids-Walk" Spenden für Betroffene gesammelt werden sollte. "Aber die Kinder wussten gar nicht genau, wofür sie laufen", sagt Selina Timmann.

Allen Schülern fiel die Hilfsbereitschaft der New Yorker auf, etwa bei den Polizisten: Standen die Schüler hilflos mit Stadtplan am Straßenrand, halfen die Gesetzeshüter freundlich als Touristenführer aus.

Für viele der Gymnasiasten wird es wohl nicht der letzte New-York-Besuch gewesen sein. So wollen Eva Harder und Aline Studemund möglicherweise ein soziales Jahr in der Metropole absolvieren.