Curslack (ten). Heute sollte das erste Hamburger Urteil in Sachen Lehman-Brother-Bankenpleite fallen. Der Geschädigte Bernd Krupsky hatte die Hamburger Sparkasse (Haspa) verklagt.

Doch die Haspa hat einen 65-seitigen Schriftsatz nachgereicht. So ist die Urteilsverkündung verschoben.

Die Haspa soll jetzt offengelegt haben, welche Marge sie beim Weiterverkauf der Lehman-Zertifikate erhalten hat. Auf diese Marge, beziehungsweise deren Verschweigen gegenüber dem Zertifikatskäufer, hat Krupskys Rechtsanwalt Ulrich Husack einen wesentlichen Teil seiner Klage aufgebaut.

Trotz Urteilsverschiebung soll es heute einige Aktionen der Lehman-Opfer geben. "Um 16 Uhr starten wir Geschädigten unsere große Mahnwache im Dreier-Pack, direkt vor den Augen unseres Bürgermeisters Ole von Beust und der Hamburger Bürgerschaft", sagt Dr. Thomas Walde aus Curslack. Er engagiert sich in der Hamburger Gruppe, organisiert Stammtische und Mahnwachen mit, ebenso die Aktion "Krötenwanderung", bei der Geschädigte ihren Banken Geld abziehen - mittlerweile gut 9,9 Millionen Euro (wir berichteten). Begonnen werden die Mahnwachen bei der Citibank in Hamburg, Rathausstraße 2. Nach einer halben Stunde gehe es zur Haspa, dann zur Dresdner Bank. "Wir hatten Vertreter aller drei Banken wiederholt zu unserem Stammtisch eingeladen - auch diesmal haben sie uns alle wieder abgesagt. Also müssen wir sie besuchen, um ihnen und natürlich auch den ahnungslosen Kunden unsere Forderungen vorzutragen", erklärt Dr. Thomas Walde.

* Der Stammtisch der Lehman-Opfer beginnt um 18 Uhr im "Franziskaner", Colonnaden/Ecke Große Theaterstraße 1. Infos im Internet unter www.lehman-zertifikateschaden.org .