Kirchwerder. Einige Hausbesitzer in der Siedlung Karkenland warten seit mehr als fünf Jahren darauf, nun werden die Straßen in dem Neubaugebiet am Kirchenheerweg (Kirchwerder-Ost) endgültig hergestellt, wie es im Fachjargon heißt. Bis Ende Juni soll der Bauasphalt komplett entfernt und durch Pflasterstein ersetzt sein.

Seit Mitte März geben Bauarbeiter in der Siedlung den Ton an. Der Christopher-Harms-Weg (135 Meter) sowie fünf Stichstraßen (insgesamt 250 Meter) sind bereits mit rechteckigen Betonsteinen im Ellenbogenverband ("Fischgrät") gepflastert, der erste Bauabschnitt erledigt. Derzeit arbeiten die Männer der Firma KLT Straßenbau in Dassendorf an der Straße Karkenland (355 Meter). "Es geht um insgesamt 4500 Quadratmeter Straße", sagt Schachtmeister Tibor Malorny. Neben den Straßen samt Entwässerungsrinnen werden 27 öffentliche Parkplätze und diverse Grün-Inseln gebaut.

Bis zu neun Bauarbeiter - Steinsetzer und Straßenbauer - sind mit Radlader, Bagger, Hammer und Schaufel im Einsatz. Die Straße Karkenland kann deshalb nicht durchgängig befahren werden - "bis auf die Wochenenden, da machen wir den Weg frei", sagt Malorny. Sobald die Steine für das Rondell am Ende der Sackgasse gesetzt sind, dürfen die Anwohner - ausnahmsweise - über den Fersenweg zur Straße Karkenland fahren. Nach Beendigung der Bauarbeiten sollen Poller die Straßen trennen.

Die Anwohner nehmen die Einschränkungen durch die Bauarbeiten gern in Kauf: "Nun kommen wir bald trockenen Fußes in unsere Häuser, ist endlich Schluss mit den Schlaglöchern. Außerdem verschönert die Herstellung der Straße das Erscheinungsbild der Siedlung", sagt Angelika Kiehn (49), die mit ihrer Familie seit drei Jahren im Karkenland wohnt. "Jetzt können wir endlich einen Carport bauen, weil wir die Höhe zu unserer Einfahrt kennen", fügt sie hinzu. Das Ehepaar Kiehn hat den Bau der Straße sehnsüchtig erwartet: "Wir haben oft im Internet geguckt, wie viele Grundstücke bereits verkauft sind", sagt die 49-Jährige. Denn: Der Investor, die Immobilienentwicklungsgesellschaft Krumme & Neubaur, war zur Herstellung der Straßen verpflichtet, sobald drei Viertel aller Häuser in dem Neubaugebiet stehen. Genau dies war nun der Fall.

Auf dem ersten Grundstück vorne rechts am Karkenland soll ein Spielplatz entstehen. Zu dessen Bau ist der Investor, der das Gelände von der Kirchengemeinde St. Severini gekauft hatte, ebenfalls verpflichtet. Pastor Joachim Sach hatte bereits 2008 gesagt, dass der Spielplatz "in Kürze" gebaut werde.

Die vielen Kinder in dem Neubaugebiet müssen laut Sach nun tatsächlich nicht mehr lange warten: Das Gelände ist bereits umzäunt. Mitte Mai soll Baubeginn sein, sodass der öffentliche Spielplatz bereits Ende Mai genutzt werden kann. Die große Sandkiste, Rutsche, Vogelnestschaukel, Federwippe, Tische, Bänke und Naturspielwall sind für alle Kinder zugänglich.