Bergedorf (hy). Die Mitglieder des Regionalausschusses wollen nicht länger “im Trüben fischen“, wie Rüdiger-Horst Bambach (FDP) es ausdrückte. Sie wollen sich von einem Vertreter der Schulbehörde über die Zukunft der Schulen im Landgebiet im Zuge der Schulreform informieren lassen. Dies wurde auf der Sitzung des Ausschusses am vergangenen Dienstag beschlossen.

Jens Ahrens, Mitglied des Elternrats der Schule Fünfhausen-Warwisch, in der auch der Regionalausschuss tagte, hatte auf Informationen gehofft. Doch die Politiker und Verwaltungsmitarbeiter konnten dem Vater nur mitteilen, dass sie "auch gespannt sind, wie es weiter geht" (Peter Gabriel). "Wir werden in den Planungsprozess nicht eingebunden", sagt der Sozialdemokrat. In einem waren sich die Ausschussmitglieder einig: Für sie gilt weiterhin die Devise "Kurze Beine, kurze Wege".

Doch wie die Forderungen der Behörde - Zweizügigkeit nur in begründeten Ausnahmefällen, genügend Räume etc. - für den Wandel der Grundschulen in Primarschulen in den Vier- und Marschlanden umgesetzt werden soll, konnten sie auch nicht beantworten. "Wir Eltern haben das Gefühl, dass, egal, was wir tun, die Pläne der Behörde bereits feststehen", sagte Ahrens. Dies sei ihm auch schon von einer Mitarbeiterin der Schulbehörde signalisiert worden.

Die Linke pflichtete dem Elternratsvertreter bei: "Die Schulentwicklungskonferenzen sind Show-Veranstaltungen, denn die Würfel sind längst gefallen." Auch Gabriel befürchtet, das längst "fertige Pläne in der Schublade" liegen. Jürgen Stubbe (CDU) forderte den Ausschuss auf, "sich zu wehren und Bedenken anzumelden".

Stubbes Parteifreund Michael Kohls ist weniger misstrauisch: "Die CDU hat sich bereits genau positioniert und ihre Erwartungen im Koalitionspapier festgeschrieben." Der Ausschuss solle lieber abwarten, bis im Sommer, nach der letzten Schulentwicklungskonferenz, konkrete Ergebnisse vorliegen, meinte Kohls. "Wir sollten nicht die vorgeschalteten Gremien aushebeln."

"Sind Sie sicher, dass Ihr Papier ausreicht? Ich bin lange im Geschäft und habe es schon erlebt, abgekaspert zu werden", sagte Gabriel. "Von diesem Ausschuss muss ein Signal an die Bürger ausgehen", meinte Rüdiger-Horst Bambach (FDP). Und auch die übrigen Politiker sahen das anders als Kohls: Sie wollen sich bei ihrer nächsten Sitzung am Dienstag, 17. März, 18 Uhr, am Durchdeich 108 aus erster Hand über den aktuellen Stand zur Reform informieren lassen. Neben einem Vertreter der Schulbehörde sollen auch Elternratsvertreter eingeladen werden.