Allermöhe. Nach der Erweiterung des Leistungszentrums der Ruderer an der Dove-Elbe, dessen Anbau im Sommer eingeweiht wurde (wir berichteten), soll auch die Regattastrecke fit gemacht werden.

Von den 550 Millionen Euro, die der Senat für die Konjunkturförderung verteilt, sollen zwei Millionen Euro in die 25 Jahre alte Anlage investiert werden. Mit dem Geld will Hamburg die Regattastrecke für internationale Wettkämpfe ausbauen und somit die Elite des Rudersports nach Allermöhe locken.

Die 2000 Meter lange Wettkampfstrecke genießt aufgrund ihres natürlichen Verlaufs unter Sportlern in aller Welt einen sehr guten Ruf. Denn schon in den vergangenen Jahren wurden Europa- und Weltmeisterschaften in Allermöhe ausgetragen - von Nachwuchs-Athleten (U 23). Die bisher zwei jährlichen Wettkämpfe - Junioren-Regatta und Norddeutsche Meisterschaft - lockten, bei freiem Eintritt, bis zu 2000 Zuschauer an die Ufer der Dove-Elbe. Künftig soll es vier bis fünf große Wettbewerbe im Jahr auf der Regattastrecke geben - auch Welt- und Europa-Meisterschaften.

Sie werden bis zu 5500 (EM) beziehungsweise 10 0000 Rudersport-Fans (WM) anlocken, schätzt Klaus Harder, Ex-Regatta-Leiter und Vorstandsmitglied des Hamburger Landesruderverbandes. Zumindest bei einer Weltmeisterschaft dürfte es mit dem Gratis-Vergnügen allerdings vorbei sein.

"Wir werden Zuschauer-Tribünen je nach Bedarf aufstellen", sagt Harder. Wenn der Platz auf der Reitbrooker Uferseite nicht reicht, sollen die Stahlrohr-Konstrukte auch auf Allermöher Seite stehen.

Die sechs jeweils 13 Meter breiten Bahnen werden um zwei erweitert, ebenso die Start-Einrichtungen. Außerdem wird die Strecke um etwa 40 Meter nach Norden verlagert - damit Wettkämpfe von einem Katamaran aus gefilmt werden können. Geplant ist auch der Bau eines neuen, etwa 14 Meter hohen Zielturmes aus Stein und Glas auf der Nordseite (Allermöhe) der Doven-Elbe. Der alte, 1984 auf der Südseite (Reitbrook) errichtete Holzturm entspricht nicht den internationalen Anforderungen. Neben dem neuen Turm soll die Presse-Tribüne aufgestellt werden.

Wenn alles optimal läuft, kann "ab Sommer 2011" der erste große Wettbewerb in Allermöhe ausgetragen werden, berichtet Harder. Noch könne jedoch nicht mit dem Rammen der neuen Pfähle, die die Markierungs-Bojen für die Regattastrecke halten sollen, begonnen werden: "Der Kampfmittelräumdienst muss das Gebiet erst freigeben", sagt Harder und fügt hinzu: "Während der Regatta-Saison, von März bis September, kann wiederum nicht gearbeitet werden."

Harder: "Wir hoffen, dass bis Oktober alle Genehmigungen vorliegen, um im Sommer 2010 fertig zu sein." Denn dann will der internationale Ruderverband Fisa bereits eine Delegation nach Allermöhe schicken, die die neue Anlage überprüft.