Geesthacht (ro). Sie sind ein ziemlich exklusiver Club, die Schornsteinfeger im Kreis Herzogtum Lauenburg. Nur etwas mehr als 40 Menschen sind kreisweit in diesem Gewerbe tätig, neun in Geesthacht.

Vier Auszubildende sichern den beruflichen Nachwuchs in den 20 Kehrbezirken, in die der Kreis aufgeteilt ist.

Schwindelfrei muss ein Schornsteinfeger auch heute noch sein. Die Arbeit auf Dächern und Industrieschornsteinen erfordert einen sicheren Gang auch in großen Höhen. Ansonsten hat sich der Beruf des Schornsteinfegers in den vergangenen Jahren extrem gewandelt. "Wir sind immer noch Partner in der Brandverhütung, aber auch Ratgeber in allen Fragen des sparsamen und umweltgerechten Umgangs mit Heizenergie", sagt Max Bodmann, Bezirksschornsteinfegermeister aus Grünhof-Tesperhude.

Bei ihm erhält Benjamin Fröhlich das theoretische und praktische Rüstzeug, um nach drei Jahren Lehre die Gesellenprüfung abzulegen.

Als Benjamin seinen Realschulabschluss in der Tasche hatte, wechselte er in die Oberstufe, um das Abitur zu machen. Schnell merkte er, dass all die graue Theorie sein Ding nicht ist. Er möchte mit den Händen arbeiten, viel an der frischen Luft sein und Umgang mit Menschen haben. Und so erinnerte er sich an die Zusage von Max Bodmann, er könne bei ihm eine Lehre zum Schornsteinfeger machen.

Jetzt befindet er sich im ersten von drei Lehrjahren, möchte nach der Gesellenprüfung dann noch seinen Meister machen. Neben der Arbeit im Grünhofer Betrieb erhält er das theoretische Rüstzeug in der Berufsschule in Meldorf; hinzu kommen Aufenthalte in Flensburg, wo praktisches Wissen im Umgang mit Industrieanlagen oder sogar Räucherkammern vermittelt wird.

Im Grünhofer Betrieb fühlt Benjamin Fröhlich sich wohl - und bekommt viel Anerkennung. "Benjamin kann gut mit Kunden umgehen; ob jemand dafür geeignet ist, merken wir im Betrieb schnell", sagt Geselle Ralf Anschütz, der mit dem Azubi viel vor Ort ist.